Tick, Trick und Tracking in Disney World

Der Unterhaltungskonzern Disney will in den kommenden Monaten offenbar ein neues System einführen, um die Vorlieben der Besucher seiner Vergnügungsparks erfassen zu können. Die "MyMagic+" genannte Technik soll zunächst im Walt Disney World Resort in Orlando (Florida) Standortdaten und Kaufverhalten der Gäste sammeln und auswerten, wie aus einem Bericht der New York Times hervorgeht.

Mit RFID-Chips ausgestattete Kunststoff-Armbänder – sogenannte "MagicBands" – sollen dabei unter anderem als Kreditkarte, Parkschein und Schlüssel zum Hotelzimmer fungieren. Mithilfe der Bänder kann der Konzern das Bewegungsverhalten beobachten und registrieren, wer zu welchem Zeitpunkt welche Produkte gekauft hat.

Die Armbändern sollen zudem nicht verpflichtend für einen Parkbesuch sein. Wer sich dafür entscheidet, kann dem Bericht zufolge auswählen, welche Informationen weitergegeben werden dürfen – bei Kindern entscheiden die Eltern. Allerdings werden wohl auch bei den restriktivsten Einstellungen generelle Informationen über das Verhalten im Vergnügungspark gesammelt.

Ziel der Datensammelei dürfte vor allem eine verstärkte Personalisierung des eigenen Marketings sein. Der Chef der Disney-Resorts-Abteilung Thomas Staggs hob gegenüber der New York Times hervor, dass sich damit auch das Park-Erlebnis der Besucher deutlich verbessern ließe.

Beispielsweise können auf den Bändern auch persönliche Daten wie der Name und Geburtstag gespeichert werden. Einmal durch versteckte Sensoren ausgelesen, könnten diese Informationen dem Roboter in einer Attraktion oder einem der vielen als Zeichentrickfigur verkleideten Disney-Mitarbeiter eine persönliche Ansprache des Besuchers ermöglichen. Ebenfalls werde damit auch das Warteschlangen-Management an den Fahr-Attraktionen erleichtert. (axk)