Tiefere Raw-Unterstützung für Lightroom Mobile

Adobe hat zwei Aktualisierungen für Lightroom Mobile parat. Die Android- und die iOS-Variante haben unterschiedliche Neuerungen zu bieten: professionelle Kamerafunktionen unter Android und weit gehende Raw-Unterstützung unter iOS.

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Neue Funktionen für Lightroom Mobile

Lightroom Mobile für iOS bringt nun linare Verlaufsfilter mit.

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Auf Smartphones und Tablets hat Adobe längst nicht das gleiche Standing wie auf dem Desktop, wo Programme wie Photoshop und Lightroom unter Fotografen und Kreativen einen großen Marktanteil abdecken. Fotos von Mobil-Geräten werden eher privat genutzt; die Anwender sind mit Instagram, Snapchat und VSCO zufrieden. Adobe hält mit deutlich erweiterten Raw-Fähigkeiten von Lightroom Mobile dagegen.

Lightroom Mobile ist eng mit dem Original-Lightroom für Windows und OS X verzahnt. Seine Bedeutung als autarker Foto-Entwickler auf dem Smarthpone wächst aber. Immer mehr Android-Geräte schießen Raw-Fotos und mit iOS 10 werden auch iPhones Kamera-Rohdaten speichern können. Damit soll Lightroom Mobile für die Nutzer attraktiver werden. Adobe reagiert und spendiert Nutzern beider Plattformen neue Raw-Funktionen.

Der radiale Verlauf rückt das Motiv in den Vordergrund.

Die aktuelle iOS-Version Lightroom Mobile 2.4 verarbeitet alle Raw-Formate, die auch die Desktop-Version unterstützt. Man muss sie allerdings per Kabel oder drahtlos auf das Gerät importieren, denn vorerst speichert das iPhone kein Raw. Die neue Funktion der App nimmt die bevorstehenden Raw-Fähigkeiten von iOS 10 vorweg.

Auf dem iPhone und dem iPad können Lightroom-Mobile-Nutzer in Version 2.4 die aus der Desktop-Software bekannten Verlaufswerkzeuge nutzen. So lässt sich etwa der Himmel mit dem linearen Verlaufsfilter abdunkeln. Mit einem radialen Verlauf kann man das Motiv aufhellen und so in den Vordergrund heben.

Beide Verlaufsfilter stehen unter iOS allerdings nicht allen Nutzern offen, sondern nur denen, die zahlende Kunden der Creative Cloud sind. Voraussetzung sind ein Foto-Abo für knapp 12 Euro inklusive Photoshop und Lightroom oder das Komplett-Abo für rund 60 Euro. Auf dem iPad lassen sich über eine angeschlossene Tastatur nun Tastenbefehle nutzen.

Lightrooms Kamera-Modul für Android schießt jetzt Raw und justiert die Belichtung.

Die Android-Version von Lightroom Mobile besticht in Version 2.1 durch ein neues Kamera-Modul, das DNG-Dateien aufnimmt. Dazu braucht man ein Smartphone, das Googles Camera2-API unterstützt. Von denen sind mittlerweile aber etliche erhältlich, etwa das LG G4 oder G5, das Galaxy S6 oder S7 sowie das Google Nexus 5 oder 6.

Über die Kopfleiste im Kamera-Modul kann man zwischen DNG und JPEG wechseln; Standard ist DNG. Im Pro-Modus kann der Nutzer Belichtungszeit, ISO-Wert, Weißabgleich und Fokus kontrollieren. Über eine Fingergeste steuert man in der Kameravorschau die Belichtungskorrektur.

In Zukunft sollen beide Ausprägungen von Lightroom Mobile auf dem gleichen Stand sein. Daher ist wahrscheinlich, dass die iOS-Version mit Erscheinen einer Raw-Funktion für das iPhone-Kameramodul nachzieht und unter Android demnächst auch die Verlaufswerkzeuge zur Verfügung stehen. (akr)