TikTok: KI-gestützte Krypto-Währung-Abzocke nimmt zu

IT-Forscher beobachten einen Trend auf TikTok, bei dem KI-generierte Deepfakes berühmte Personen imitieren. Die Betrüger wollen Opfer um Krypto-Besitz bringen.

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Ein weiblich anmutender Roboter sitzt vor einem Mischpult mit Bildschirmen und singt oder spricht in ein Mikrofon

(Bild: Bild: KI Stable Diffusion | Bearbeitung c't)

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Die Virenforscher von Avast berichten von einem zunehmenden Trend, bei dem Finanzbetrüger KI-gestützte Betrugsmaschen auf TikTok zur Abzocke von Opfern nutzen. Deepfakes, die berühmte Persönlichkeiten imitieren, sollen Opfer in Kryptowährungssysteme locken, die jedoch deren Besitztümer gefährden und das Vertrauen in digitale Plattformen aushöhlen.

Avasts IT-Forscher erklären in ihrer Analyse, dass TikTok fruchtbaren Boden für diesen Finanzbetrug liefere. Es handele sich nicht um isolierte Ereignisse, sondern um Indizien, dass es einen wachsenden Trend zu KI-unterstützten Cyberbedrohungen gebe.

Die Betrügereien liefen hinter einer Fassade der Legitimität, erklären die Autoren von Avast. Am Anfang stehe ein Deepfake-Video einer renommierten Person, die eine Krypto-Exchange-Plattform unterstütze. Nutzerinnen und Nutzer werden dazu verlockt, sich an der angeblichen Krypto-Exchange-Plattform mit einem Promo-Code anzumelden, der gleich eine signifikante Menge von Bitcoin auf das Konto verfrachte. Um jedoch diese Mittel abzuheben, müssten Interessierte zunächst Bitcoin dorthin überweisen, zur vermeintlichen Verifikation des Nutzerkontos. Wie von Nigeria-Betrug bekannt, ist nicht nur das überwiesene Kryptogeld futsch, sondern auch der versprochene Betrag auf dem Konto bleibt unerreichbar.

Avast erklärt: "Das Herzstück dieser Betrügereien ist die illegale Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) zur Erstellung von Deepfake-Videos. Berühmte Persönlichkeiten wie Elon Musk, Mr. Beast, Sam Altman, Warren Buffet, Joe Rogan, Donald Trump und Tucker Carlson werden in betrügerischen Befürwortungen von Kryptowährungsbörsen imitiert. Diese gefälschten Fürsprecher ködern die Nutzer mit Versprechungen von beträchtlichen Bitcoin-Gewinnen und schaffen so die Voraussetzungen für Finanzbetrug".

Erste Betrügereien wendeten sich an englischsprachige Opfer. Inzwischen ist die Bedrohung jedoch global, wie hier ein Deepfake auf französisch zeigt.

(Bild: Avast)

Während anfangs lediglich englischsprachige Nutzerinnen und Nutzer im Visier der Betrüger standen, überspringen sie nun Sprachgrenzen. Avasts IT-Forscher haben inzwischen auch Variationen dieser Betrügereien auf Deutsch, Französisch, Italienisch und Spanisch beobachtet. Die Cyberkriminellen erweitern so die Bedrohungslandschaft. Die weltweite Bedrohung zeige das Erfordernis auf, multinational gegen die KI-gestützten Betrügereien vorzugehen.

Obwohl TikTok die Hauptbühne für diese Betrügereien darstellt, gibt es Hinweise auf einen plattformübergreifenden Ansatz der böswilligen Akteure. Auch Plattformen wie YouTube wurden für die Verbreitung von Betrugsinhalten genutzt, was auf eine größere Reichweite dieser betrügerischen Aktivitäten hindeutet, ergänzen die Autoren.

(dmk)