USA: ByteDance präferiert wohl Schließung von TikTok – Algorithmus zu wichtig

ByteDance will den Zwangsverkauf von TikTok in den USA vor Gericht abwenden. Sollte das nicht gelingen, werde die App eher geschlossen, als verkauft, heißt es.

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TikTok-Logo an Firmengebäude in Kalifornien

(Bild: Tada Images/Shutterstock.com)

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ByteDance würde TikTok in den USA eher schließen, als den Bereich zu verkaufen, sollte ein juristisches Vorgehen gegen ein neues US-Gesetz scheitern. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mehrere anonyme Quellen, außerdem passt die Ankündigung zu Statements von ByteDance. Demnach gilt der Algorithmus der beliebten App als zu zentral für das eigene Geschäft, weswegen eine Weitergabe "extrem unwahrscheinlich" sei. Vorher hatte das US-Magazin The Information berichtet, dass sich ByteDance darauf vorbereite, notfalls einen Mehrheitsanteil am US-Geschäft an Unternehmen zu verkaufen, die nicht zur Tech-Industrie gehören. Der Algorithmus wäre kein Teil dieser Übernahme. ByteDance hat das nun dementiert.

Die Berichte über die angeblichen Pläne von ByteDance folgen auf die Unterzeichnung eines Gesetzes durch US-Präsident Joe Biden, das den Eigentümerwechsel bei TikTok erzwingen soll. Es lässt dem chinesischen Konzern ab jetzt neun Monate Zeit, um das US-Geschäft von TikTok an einen genehmigten Käufer abzutreten. Biden kann die Frist um weitere drei Monate verlängern, wenn er Fortschritte in den Verkaufsverhandlungen sieht. Bevor es dazu kommt, will ByteDance aber erst einmal vor Gericht ziehen. Dem Versuch, das Gesetz auf diesem Weg zu stoppen, werden durchaus Chancen eingeräumt. Sollte das aber scheitern und ByteDance TikTok in den USA nicht verkaufen, würden die enorm beliebte App dort verboten.

Wie Reuters unter Berufung auf die Quellen berichtet, mach TikTok nur einen kleinen Teil des Geschäfts von ByteDance aus. Eine Schließung würde deshalb nur geringe Folgen haben, gleichzeitig könnte der Konzern die volle Kontrolle über den Algorithmus behalten, der den Empfehlungen auf der Video-App zugrunde liegt. Der gilt als besonders gut und ist auch ein zentraler Baustein für Apps von ByteDance, die es nur in China gibt und die für einen Großteil des Umsatzes sorgen. Außerdem müssten Behörden in China dem Verkauf des Algorithmus zustimmen, schreibt die Nachrichtenagentur weiter. In den USA haben sich Berichten zufolge bereits Interessenten zusammengetan, die das US-Geschäft übernehmen wollen – inklusive des Algorithmus.

(mho)