TikTok beginnt mit Stummschaltung der Songs von Universal Music

Am 31. Januar ist der Lizenzvertrag zwischen Universal Music und TikTok ausgelaufen. Nun beginnt TikTok mit der Entfernung der Musik aus den Videos.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 2 Kommentare lesen

(Bild: Blanscape/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Der ausgelaufene und nicht verlängerte Lizenzvertrag zwischen der Universal Music Group (UMG) und TikTok zeigt erste Folgen. Die Musik der bei UMG unter Vertrag stehenden Künstler, die TikTok-User als Untermalung ihrer Videos nutzen, werden stummgeschaltet. Nutzer haben jedoch die Möglichkeit, Titel von Künstlern anderer Labels in ihre Videos einzubauen, berichtet Bloomberg.

Den am 31. Januar ausgelaufenen Lizenzvereinbarungen waren demnach monatelange Verhandlungen zwischen UMG und TikTok vorausgegangen. Diese verliefen jedoch erfolglos, da man sich finanziell nicht einigen konnte und so werden zukünftig Lieder von Taylor Swift, Drake und Bob Dylan nicht mehr auf TikTok zu hören sein.

Die Musikunternehmen hätten sich seit langem über eine unfaire Entschädigung für die Künstler durch TikTok und Co. beschwert. Den Labels wird allerdings in der Regel vorgeworfen, eher am eigenen finanziellen Wachstum interessiert zu sein, als an dem seiner Künstler. Von der Hingabe würden vermutlich lediglich die Top-Stars profitieren. Hinzu kommt, dass gerade neue und unbekannte Künstler dank YouTube und TikTok inzwischen nicht mehr zwingend auf die Plattenfirmen angewiesen sind.

Die verschiedenen sozialen Medien versetzen neue und vertragsfreie Künstler in die Lage, direkt Investoren zu finden, um ihre Karriere zu finanzieren, berichtet das Wall Street Journal Ende des vergangenen Jahres. Das in Frankreich 2015 gegründete Musiklabel Indify etwa – das Billie Eilish, Post Malone und Khalid entdeckten, bevor sie Stars waren – erklärte, dass "mehr als die Hälfte ihrer Deals bereits profitabel" seien. Auf Indify werden demnach Künstler oft von Musikmanagern mit ihrem eigenen oder gesammelten Geld unterstützt.

Dazu gehöre auch die Vermarktung und Entwicklung von Strategien, um auf den Social-Media-Plattformen viral zu gehen und in Streaming-Playlisten aufgenommen zu werden, was wiederum den Künstlern zu mehr Geld verhelfe.

Genau diese Möglichkeiten verlieren jedoch die Künstler, die bei Universal Music unter Vertrag stehen, nun mit dem Auslaufen der Lizenzverträge. Immerhin ist TikTok mit mehr als einer Milliarde Nutzer derzeit eine der größten Social-Media-Plattformen und gerade bei den Musik-streamenden Generation sehr beliebt.

(bme)