TikTok hat im zweiten Halbjahr 2019 mehr als 49 Millionen Videos gelöscht
TikTok hat den Transparenzbericht für das zweite Halbjahr 2019 herausgegeben. Mehr als 49 Millionen Videos wurden gelöscht, die meisten kamen aus Indien.
Mehr als 49 Millionen Videos hat TikTok im zweiten Halbjahr 2019 gelöscht, weil sie gegen die Richtlinien der Plattform verstießen. Das ist weniger als ein Prozent der hochgeladenen Videos im selben Zeitraum. Etwa 89 Prozent der verbotenen Inhalte sind gar nicht erst online gegangen, sondern von den Systemen entfernt worden, bevor sie jemand gesehen hat. 1,8 Prozent sind von Nutzern gemeldet worden. Die übrigen Prozent waren kurzfristig online, sind jedoch nicht gesehen worden.
Laut des Transparenzberichts kamen die meisten Videos, die gelöscht wurden, aus Indien (16.453.360), gefolgt von den USA (4.576.888), Pakistan (3.738.162), Großbritannien (2.022.728) und Russland (1.258.853). Videos können gleichzeitig gegen mehrere Richtlinien verstoßen, daher werden sie auch mehrfach in der Auswertung der Zugehörigkeit zu den Verstößen gezählt. Wegen Änderungen in den Richtlinien, bezieht sich der Bericht hierbei nur auf Dezember.
Viel Sex, wenig Hass
25,5 Prozent der Verstöße kamen aus dem Bereich Nacktheit und sexuelle Aktivitäten. 24,8 Prozent der Videos wurden aus Kinderschutzgründen gelöscht. 21,5 Prozent zeigten illegale Handlungen. 15,6 Prozent verstießen gegen die Richtlinien zum Thema Selbstmord, Selbstverletzung und gefährliche Handlungen – was auch sogenannte Challenges betraf.
Gewaltdarstellungen in Videos fielen mit 8,6 Prozent ins Gewicht, Mobbing lag bei 3 Prozent. 1 Prozent der gelöschten Videos beinhaltete Hasskommentare oder kam von gefährlichen Personen oder Organisationen.
Vorwurf politischer Einflussnahme
Außgerechnet Indien hat den Spitzenplatz der Herkunft gelöschter Videos. Dort ist TikTok, ebenso wie 58 weitere Apps, gerade verboten worden. Man wirft der App vor, laufend Daten in die Volksrepublik China zu schicken und sieht darin eine Gefahr für die Souveränität Indiens, die Sicherheit und den Datenschutz der Nutzer. Unterdessen hat sich TikTok selbst aus Hongkong zurückgezogen, der Mutterkonzern ByteDance kündigte den Schritt unter Verweis auf das scharf kritisierte neue Gesetz zum Schutz der nationalen Sicherheit an. Es erlaubt der kommunistischen Führung Pekings, gegen Aktivitäten in der Sonderverwaltungszone vorzugehen, die sie als subversiv, seperatistisch, terroristisch oder als Verschwörung mit ausländischen Kräften sehen. TikTok versicherte immer wieder, keine Daten an chinesische Behörden weiterzugeben.
Anfragen, urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, sind vor allem aus Deutschland gekommen: 13 Mal. Andere Länder liegen deutlich drunter mit jeweils einstelligen Zahlen. Behördliche Aufforderungen, Videos aus rechtlichen Gründen zu löschen, kamen vor allem aus Indien und den Niederlanden. China hat laut des Berichts keinerlei Anfragen gestellt.
Gelöschte Inhalte bei YouTube, Facebook, Instagram
Die Videoplattform YouTube hat im zweiten Quartal 2019 insgesamt neun Millionen Videos gelöscht. Davon fielen besonders viele Inhalte in die Kategorie Spam, auch sexuelle Darstellungen und Kindersicherheit lagen bei den Gründen der Verstöße vorne.
Facebook hat vergangenes Jahr zwischen Juli und September 1,7 Milliarden Fake-Accounts gelöscht. Im selben Zeitraum hat das soziale Netzwerk sieben Millionen Beiträge wegen Hassrede entfernt. Bei Instagram waren es 845.000 Inhalte.
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(emw)