Blackout-Challenge bei Tiktok: 13-Jährige aus Hessen stirbt

Ein 13-jähriges Mädchen ist tot. Es gibt Hinweise darauf, dass sie an der sogenannten Blackout-Challenge von Tiktok teilnehmen wollte.

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Tiktok-Symbol auf einem Smartphone

(Bild: XanderSt/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Bei der Blackout-Challenge würgt man sich selbst so lange, bis man ohnmächtig wird. Eine vermeintliche Mutprobe, die bei Tiktok derzeit trendet. Eine 13-Jährige aus Hessen soll dabei gestorben sein. Darauf deuten Videos auf ihrem Smartphone hin. Die Mutter des Mädchens sprach mit dem Radiosender FFH über den Tod ihrer Tochter. Die Challenge soll in den USA bereits vor zwei Jahren zwei Todesopfer gefordert haben. Ihre Familien reichten Klage gegen Tiktok ein. Auch in anderen Ländern gibt es Berichte über Kinder und Jugendliche, die dabei gestorben sind.

Das Mädchen aus der Nähe von Kassel ist bereits Ende April gestorben. Die Staatsanwaltschaft Hessen bestätigte den Vorfall dem hessischen Rundfunk. Es habe ein Ermittlungsverfahren zum Tod gegeben, das keine Hinweise auf Fremdverschulden ergab. Weitere Angaben zur Todesursache habe die Staatsanwaltschaft allerdings nicht gemacht.

In dem Gespräch mit einem Radio-Reporter soll die Mutter vor Tiktok gewarnt haben. FFH zitiert sie: "Es macht mich nachdenklich, dass sie sowas ausprobiert hat, das konnte ich mir nicht vorstellen." Videos auf dem Smartphone sollen jedoch genau das zeigen. Die Mutter, die laut des Radios habe an die Öffentlichkeit gehen wollen, sagt auch, Eltern sollten dringend mit ihren Kindern über die Gefahren sprechen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Kinder und Jugendliche gestorben sein sollen, weil sie an Tiktok-Challenges teilhaben wollten. Zuletzt gab es einen Vorfall bei der sogenannten Hot-Chips-Challenge, bei der sehr scharfe Snacks gegessen werden. Mehrere Jugendliche sollen daraufhin im Krankenhaus gelandet sein. Das Land Hessen hat den Verkauf der Chips verboten. Weitere Vorfälle soll es mit eingeatmeten Deodorants gegeben haben. Zwei Jugendliche sollen in Deutschland bei diesen Mutproben gestorben sein.

Sucht man bei Tiktok nach den Challenges, fällt auf, dass es vor allem Videos gibt, die jeweils davor warnen. Videos von den tatsächlichen Mutproben findet man auf Anhieb nicht. Allerdings können selbst solche Warnungen zum Ausprobieren führen, ganze ohne Nachmachen. Videos können privat verschickt werden, sodass die eigentliche Challenge auch gar nicht unbedingt auf der Plattform direkt stattfinden muss. Sucht man bei Instagram nach dem Hashtag Blackout-Challenge, findet man nahezu identische Inhalte.

Tiktok betont immer wieder, dass sie solche Challenges nicht auf der Plattform haben wollen. Man reagiere zudem immer wieder mit Warnhinweisen und versuche die Videos auszusortieren. "Diese Besorgnis erregende ,Challenge', von der Menschen anscheinend aus anderen Quellen als TikTok erfahren haben, gibt es schon lange vor der Existenz unserer Plattform und war nie ein TikTok Trend. Wir bleiben wachsam in unserem Engagement für die Sicherheit der Nutzer*innen und entfernen entsprechende Inhalte sofort, wenn wir sie finden", sagt eine Tiktok-Sprecherin auf Nachfrage von heise online.

Update

Wir haben das Zitat der Tiktok-Sprecherin ergänzt.

(emw)