Tiktok Music sperrt zu
Tiktok Music wird nicht in mehr Länder ausgerollt, sondern eingestellt. Ende November herrscht dann Ruhe.​
Bytedance stellt seinen Musikstreamingdienst Tiktok Music ein, der ursprĂĽnglich Resso hieĂź. Im deutschen Sprachraum wird das Angebot also nie auf dem Markt gewesen sein. Am 28. November ist Schluss.
Das geht aus einer Mitteilung auf der Webseite Tiktok Musics hervor. In Indien musste Resso aufgrund behördlicher Anordnung bereits vor einigen Monaten schließen. Bytedance hat Resso im März 2020 zunächst in Indien und Indonesien auf den Markt gebracht, einige Monate später auch in Brasilien. Damit war das Angebot für rund 30 Prozent der Weltbevölkerung außerhalb Chinas verfügbar. Es gab eine gebührenfreie weil werbefinanzierte Variante sowie eine Abonnementversion.
Voriges Jahr wurde Resso in Indonesien und Brasilien in Tiktok Music umbenannt und zudem in Australien, Mexiko und Singapur eingeführt. Doch am 31. 1. 2024 ereilte doppeltes Ungemach das Angebot: Die Lizenz mit Universal Music lief aus, und Indien verbannte die Resso-Anwendung aus den App-Stores von Google und Apple. Indien verbietet laufend chinesische Apps, die die Souveränität des Landes bedrohen sollen. Bytedances weitaus bekannterer Videostreamingdienst Tiktok ist in Indien bereits seit 2020 gesperrt.
Google-User erhalten automatisch Geld zurĂĽck
Zwar hat Tiktok inzwischen wieder eine Lizenz für Werke aus dem Katalog von Universal Music, doch fehlt das bevölkerungsreichste Land der Welt Indien auf lange Sicht im Portfolio. Zudem ist es aufgrund hoher Lizenzkosten schwierig, mit Musikstreaming Geld zu verdienen, wenn man nicht die Marktmacht von Youtube hat, das laufend die Abo-Preise für Youtube Premium (samt Youtube Music) anheben kann.
Neue Abonnements für Tiktok Music können ab sofort nicht mehr abgeschlossen werden. Kündigung sind jederzeit bis 28. November möglich, dann erfolgt die serverseitige Abschaltung. Wer ein länger laufendes Abo über Google Play geschlossen hat, erhält automatisch eine Rückerstattung. Betroffene Apple-User müssen jedoch spätestens am 28. November einen Antrag auf Rückerstattung stellen. Etwaige Wiedergabelisten können nur bis 28. Oktober exportiert werden.
(ds)