Tim Cook: Glaube nicht, dass die Leute wissen, was das Metaverse ist

Der Apple-Chef übt sich einmal mehr als Facebook-Kritiker: In einem Interview hinterfragt er die Strategie von Mark Zuckerbergs Firma.

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Tim Cook

Apple-Chef Tim Cook bei einer Veranstaltung des iPhone-Herstellers.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Nachdem Tim Cook bereits in der vergangenen Woche einmal mehr betont hatte, wie wichtig ihm Augmented Reality (AR) als (baldige) Zukunftstechnik erscheint, legt er nun gegen Facebooks Metaverse-Pläne nach. In einem Interview mit dem niederländischen Medium Bright kritisiert er die Bezeichnung und meint, dass diese nicht beim Durchschnittskunden ankommt.

Facebook, das sich auf Geheiß von Konzernchef Mark Zuckerberg vor mittlerweile knapp einem Jahr in "Meta Platforms" umbenannt hatte, sieht die Zukunft des Internets als Metaverse (Metaversum). Der Begriff selbst stammt aus dem Science-Fiction-Roman "Snow Crash" von Neal Stephenson, der 1992 erschienen war und eigentlich eine Dystopie widerspiegelt. Apple-Boss Cook meinte nun, er glaubt nicht an die Begrifflichkeit. "Ich denke, es ist immer wichtig, dass die Leute verstehen, was etwas ist. Und ich bin mir wirklich nicht sicher, ob die Durchschnittsperson sagen kann, was das Metaverse ist", erklärte er.

Cook glaubt außerdem nicht daran, dass die Menschen ihr Leben in einem solchen Konstrukt verbringen wollten. "Es ist etwas, in das man wirklich eintauchen kann. Und das kann auf eine gute Art und Weise genutzt werden. Aber ich glaube nicht, dass man sein ganzes Leben auf diese Weise verbringen möchte." Anwendungen der Virtual Reality eigneten sich für bestimmte Zeiträume, aber nicht, um gut zu kommunizieren. "Ich bin also nicht dagegen, aber das ist meine Sichtweise", so der Apple-Chef.

Wichtiger erscheint Cook einmal mehr der Ausbau der erweiterten Realität. "AR-Apps gibt es bereits im App Store, aber die Möglichkeiten werden noch viel, viel weiter gehen", so der Apple-CEO gegenüber Bright. "Ich denke, AR ist eine tiefgreifende Technologie, die alles beeinflussen wird. Stellen Sie sich vor, Sie könnten plötzlich mit AR unterrichten und Dinge auf diese Weise demonstrieren." Auch medizinische Anwendungen seien spannend. "Wie ich schon sagte, werden wir eines Tages wirklich zurückblicken und darüber nachdenken, wie wir einst ohne AR gelebt haben."

Apple selbst arbeitet seit langem an eigenen Headsets für AR-Anwendungen. Wann das "Reality Pro" wirklich erscheint, ist aber nach wie vor unklar. Die Technik soll schon bereitstehen, allerdings hat der Konzern die Einführung zunächst auf das kommende Jahr verschoben. Zudem werden die ersten Geräte wohl nur für Entwickler oder Prosumer angeboten, da sie preislich deutlich über anderen AR-Geräten auf dem Markt liegen dürften.

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(bsc)