Tim Cook: Kritik an 99-Millionen-Dollar Gehalt

US-Stimmrechtsberater haben "erhebliche Bedenken" bei der hohen Vergütung des Apple-Chefs angemeldet. Sie fordern Aktionäre auf, dagegen zu stimmen.

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Apple-Chef Tim Cook vor iPhone

(Bild: Apple)

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Eine einflussreiche Proxy-Beratungsfirma will die hohe Bezahlung von Apple-Chef Tim Cook auf den Prüfstand stellen: Es gebe "erhebliche Bedenken" in Hinblick auf die aktienbasierte Vergütung, erläuterte Institutional Shareholder Services in einem Schreiben an institutionelle Anleger, wie die Financial Times berichtet. Sie empfiehlt den Anlegern nun, auf Apples Hauptversammlung Anfang März gegen die hohe Vergütung des CEOs zu stimmen.

Tim Cook soll für das Jahr 2021 zusätzlich zum Basisgehalt von 3 Millionen US-Dollar einen Bonus von 12 Millionen US-Dollar sowie den letzten Teil eines speziellen Aktienpaketes erhalten, das zum Zeitpunkt der Vergabe 82 Millionen US-Dollar wert war, wie Apple im Januar gegenüber der Börsenaufsicht mitteilte. Cook hatte bei der Übernahme des CEO-Postens im Jahr 2011 ein auf zehn Jahre angelegtes Aktienpaket von rund einer Million Aktien erhalten, im vergangenen Jahr bezog der Apple-Chef bereits Aktien im Wert von rund 750 Millionen US-Dollar.

Kritisiert wird von den Stimmrechtsberatern, dass das riesige Aktienpaket rein zeitbasiert und nicht an die Unternehmensleistung geknüpft war. Die gut 1,4 Millionen US-Dollar, die Apple für Cooks Personenschutz und die persönliche Nutzung von Privatjets ausgegeben habe, übersteige die Vergütung bei vergleichbaren Firmen zudem "signifikant", zitiert die Financial Times aus dem Schreiben der Proxy-Firma.

Gegenstimmen von Apple-Aktionären zu den Vergütungen des Managements sind letztlich symbolisch, das Board of Directors ist nicht daran gebunden. Gewöhnlich erhält die vorgeschlagene Vergütung für Apples Führungskräfte erhebliche Zustimmung, im vergangenen Jahr lag diese bei 95 Prozent.

Auf der diesjährigen Hauptversammlung wird Apple allerdings mit ungewöhnlich vielen kritischen Anträgen von Anteilseignern konfrontiert, die der Konzern im Vorfeld eigentlich blockieren wollte – damit aber scheiterte. Dabei geht es unter anderem um eine bessere Transparenz, etwa rund um die Rauswürfe von Apps aus dem chinesischen App Store sowie Vorwürfe zu Zwangsarbeit in der Lieferkette. Auch Apples Geheimhaltungsklauseln in Mitarbeiterverträgen ecken zunehmend an, sie könnten Missstände im Konzern verdecken, monieren manche Aktionäre.

(lbe)