Tim Cook über Apples Barvermögen und Strategie

Der Apple-Chef hat sich auf der "Technology and Internet Conference" der Investmentbank Goldman Sachs zur künftigen Ausrichtung des Computerkonzerns geäußert.

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Apple-CEO Tim Cook hat sich am Dienstag wie angekündigt auf der unter Finanzanalysten vielbeachteten "Technology and Internet Conference" der Investmentbank Goldman Sachs in San Francisco gezeigt. Die knapp 50 Minuten lange Präsentation wurde als Audiostream live auf Apple.com übertragen und steht mittlerweile als Aufzeichnung zur Verfügung. Cook äußert sich in seiner Rede zu verschiedenen strategischen Überlegungen, die der Computerkonzern derzeit vornimmt. Außerdem gab der Apple-Chef einige Einschätzungen zum Wettbewerbsumfeld ab.

So räumte Cook ein, das Unternehmen habe mittlerweile "mehr Cash, als wir für den täglichen Betrieb benötigen". Der Barmittelbestand von knapp 100 Milliarden US-Dollar werde aktiv gemanagt, man diskutiere ständig über Verwendungsmöglichkeiten. Man gehe dabei aber vorsichtig vor. Zu Details einer möglichen Dividende, die Analysten seit langem erhoffen, äußerte sich Cook wie üblich zurückhaltend. "Wir investieren unser Geld, als sei es unser letzter Penny. Das wollen unsere Aktionäre von uns."

Zum Thema Apple TV sagte Cook, man versuche, Öffentlichkeit und Aktionären klar zu machen, dass dieser Bereich noch ein Hobby sei. "Er hat nicht die Größe unserer anderen Geschäfte." Zur Idee eines Apple-Fernsehers äußerte sich Cook damit nur sehr indirekt und auf der üblichen Apple-Linie. Man habe das Gefühl, dass es in diesem Markt etwas geben könne, deshalb verfolge man ihn weiter.

Einen Seitenhieb erlaubte sich der Firmenchef in Richtung Amazon. Dessen billiges Kindle-Tablett Fire verkaufe sich zwar gut. "Die Leute mögen es, wenig zu bezahlen, wenn sie aber nach Hause gehen und das Gerät benutzen, ist die Freude weg."

Zu Fragen der Arbeitsbedingungen in China betonte Cook erneut, niemand tue hier mehr als Apple. Man kümmere sich derzeit um Fragen der Arbeitsplatzsicherheit, der zu hohen Überstunden und der Kinderarbeit. Im Januar habe man immerhin in 84 Prozent der Fälle das Einhalten von Apples Richtlinien für Zulieferbetriebe in China festgestellt. Man habe eine Untersuchung bei 500.000 Arbeitnehmern durchgeführt. "Wir kümmern uns dabei auch um Details."

Cook sagte außerdem, Apple bleibe bei seiner Strategie, nur ausgewählte Produkte zu bauen und zu verbessern. Diese von Steve Jobs eingeführte Politik sei eines der Erfolgsgeheimnisse des Konzerns. Der Datendienst iCloud scheint unterdessen gut angenommen zu werden: Laut Cook liegt die Zahl der Accounts mittlerweile bei 100 Millionen.

Zu den Wachstumsaussichten sagte Cook, Apple kratze derzeit "nur an der Oberfläche". Besonders die großteils noch unerschlossenen Schwellenländer wie China, Brasilien und Russland seien interessant. "Es warten noch viel mehr Möglichkeiten auf uns."

Update: Eine Mitschrift des Auftritts ist mittlerweile bei MacRumors zu finden. (bsc)