Tim Cook wollte Mark Zuckerberg von Datenlöschung überzeugen

Im Streit um das Tracking unter iOS gab es einem Medienbericht zufolge bereits vor zwei Jahren private Gespräche zwischen dem sozialen Netzwerk und Apple.

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Mark Zuckerberg in Anzug, dahinter Topfpflanze

Mark Zuckerberg, hier bei einer Anhörung.

(Bild: Screenshot)

Lesezeit: 2 Min.
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Zwischen Facebook und Apple herrscht bekanntermaßen eine eisige Stimmung – Apple wirft dem sozialen Netzwerk unerwünschtes Nutzertracking vor, während Facebook behauptet, Apple nutze seine Macht, um werbetreibenden Unternehmen (und damit auch Facebook selbst) durch seiner Meinung nach überzogene Datenschutzmaßnahmen zu schaden. Laut einem Medienbericht gab es allerdings durchaus direkte Gespräche zwischen Apple-Boss Tim Cook und Facebook-CEO Mark Zuckerberg zu dem Thema – und zwar sogar regelmäßig.

Wie die New York Times schreibt, sollen die Meetings auf der jährlichen "Sun Valley"-Konferenz in Idaho stattfinden. Hier treffen sich Tech- und Medienbosse auf Einladung einer Investmentbank. Schon 2019 soll Tim Cook gegenüber Zuckerberg geraten haben, dass dieser Daten löschen solle, die außerhalb der Facebook-eigenen Systeme gesammelt wurden – genau um dieses Thema geht es nun auch im Streit um die mit iOS 14.5 eingeführte "App Tracking Transparency" (ATT). Damals hatte Facebook gerade den Skandal um die Datensammlung durch das Lobbyunternehmen Cambridge Analytica zu verkraften, das Informationen von rund 50 Millionen Nutzern über die Plattform gesammelt haben soll.

Cook soll sich gegenüber Zuckerberg "beißend" geäußert haben mit der Aussage, Facebook solle alle Informationen löschen, die das Unternehmen außerhalb seiner Kern-Apps über Menschen gesammelt hat. Zuckerberg habe "verblüfft" reagiert, denn Facebook benötige die Nutzerdaten, um diesen passende Werbung auszuspielen und Geld zu verdienen. Cooks Aussage sei von Zuckerberg so interpretiert worden, dass sein Geschäftsmodell quasi untragbar sei. Reagiert hat der Facebook-Chef indes nicht: Er ignorierte Cooks Rat.

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Facebook hält Apples Maßnahme dem Bericht zufolge nach wie vor für "heuchlerisch". Zuckerberg wolle Apple "Schmerzen zufügen". Mittlerweile behauptet Zuckerberg, Apples Umsetzung von ATT könne Facebook sogar helfen, "wenn Apples Änderungen mehr Unternehmen dazu bringen, Geschäfte direkt auf unserer Plattform zu machen". Mit anderen Worten: Die Unternehmen könnten sich dann der Daten bedienen, die Facebook bereits besitzt. Parallel dazu geht das soziale Netzwerk aber auch wettbewerbsrechtlich gegen Apple vor, wie es heißt. Das taten zuletzt auch deutsche Werber und Verleger. (bsc)