Time Warner droht erneut Aktionärsklage

Einige Aktionäre sind mit dem Vergleich über eine 2002 eingereichte Sammelklage nicht einverstanden und wollen vor Gericht gehen.

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Der US-amerikanische Medienkonzern Time Warner muss mit einer erneuten Schadensersatzklage von Aktionären rechnen. Eine Gruppe von 100 Institutionen weltweit sei mit der voriges Jahr erzielten Einigung im Rahmen einer 2002 eingereichten Sammelklage nicht einverstanden, heißt es in einer Mitteilung der beauftragten Kanzlei. Die Aktionäre werfen der Time-Warner-Tochter AOL vor, ihre Werbeeinnahmen zu hoch veranschlagt zu haben, um so mehr Zustimmung für die Fusion der beiden Gesellschaften zu bekommen.

Die nun erhobenen Forderungen summieren sich demnach auf 3,3 Milliarden US-Dollar, heißt es weiter. Bei dem bisher erzielten Vergleich sagte Time Warner zu, Anlegern, die zwischen dem 27. Januar 1999 und 27. August 2002 Aktien des Internet-Providers AOL oder dessen Mutterkonzern erworben haben, 2,6 Milliarden US-Dollar auszuzahlen. Die Kanzlei William S. Lerach of Lerach Coughlin Stoia Geller Rudman & Robbins LLP will im Namen jener, die mit diesem Vergleich nicht einverstanden sind, demnächst Klage einreichen.

Ärger droht Time Warner heute auch von anderer Seite. Der Investor Carl Icahn, der etwa 3 Prozent der Aktien an dem Unternehmen hält, will heute laut Medienberichten einen Bericht über die Zustände in dem Konzern vorstellen und einen Plan darüber, wie die von ihm verlangte Aufteilung des Konzerns ablaufen könne. Derweil hat Time-Warner-Chef Richard Parsons laut Bloomberg.com Goldman Sachs und Bear Stearns damit beauftragt, diese Vorstöße, die auf eine Abspaltung von AOL zielen, abzuwehren. (anw)