Time Warner will noch 2004 über Trennung von AOL entscheiden

Unternehmenschef Richard Parsons werde die strategische Bedeutung eines weiteren Festhaltens an der verlustreichen Sparte abwägen und habe der Angelegenheit oberste Priorität gegeben, heißt es in Medienberichten.

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Von
  • dpa

Der Medienkonzern Time Warner will in diesem Jahr über eine mögliche Trennung von seiner Internetsparte AOL entscheiden. Unternehmenschef Richard Parsons werde die strategische Bedeutung eines weiteren Festhaltens an der verlustreichen Sparte abwägen und habe der Angelegenheit oberste Priorität gegeben, berichtete das Wall Street Journal Europe in seiner heutigen Ausgabe mit Berufung auf Parsons-Vertraute.

Zwar sei noch keine Entscheidung gefallen. Doch der Konzern befinde sich inmitten der Arbeiten zu seinem strategischen Geschäftsplan, wobei sämtliche Geschäfte durchleuchtet würden. Im übrigen Leitungsgremium werde eine Trennung von AOL aber als zu früh erachtet, berichtet die Zeitung unter Berufung auf dem Management nahe stehende Kreise.

Bislang hatte Time Warner das Ziel angepeilt, die verlustreiche Sparte wieder in die Gewinnzone zu bringen. AOL hatte Time Warner im Januar 2001 für 112 Milliarden US-Dollar übernommen. Der Übernahme folgte ein dramatischer Kurssturz. AOL sitzt auf einem hohen Milliarden-Dollar-Schuldenberg. Bereits am Mittwoch hatten in New York infolge von Presseberichten Gerüchte die Runde gemacht, wonach bei der Investmentbank Goldman Sachs im Auftrag von Time Warner bereits strategische Alternativen für AOL ausgearbeitet würden. Ein Time-Warner-Sprecher hatte dies nicht kommentieren wollen und den Inhalt des Berichtes als Spekulation bezeichnet. (dpa) / (anw)