Tinder-Profile bald weltweit mit Identitätsnachweis

Die Dating-App Tinder will ihren Nutzern die Account-Verifikation mittels Ausweisdokumenten in den kommenden Monaten zur Verfügung stellen — zunächst optional.

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(Bild: de-nue-pic/Shutterstock.com)

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Tinder will seine Option zur ID-Verifikation für alle Nutzerinnen und Nutzer weltweit bereitstellen. Zur eindeutigen Identifizierung sollen Abbilder offizieller Dokumente bei Tinder hochgeladen werden. Welche Dokumente hierfür verwendet werden können, werde länderspezifisch entschieden. In Deutschland könnte dies der Personalausweis oder der Reisepass sein, definitive Angaben machte Tinder dazu aber noch nicht. Auch wann das Verfahren in Deutschland verfügbar ist, blieb offen. Auf Anfrage von heise online nannte Tinder kein konkretes Datum.

In Japan, wo Tinder diese Art der Identitätsprüfung zuerst eingeführt hat, müssen seit 2019 Fotos des Reisepasses, Führerscheins oder einer Gesundheitskarte zur Verifikation hochgeladen werden. Das dient zum Nachweis der Volljährigkeit. Welche Dokumente für die Authentifizierung nötig sein könnten, solle anhand eines Test- und Lernprozesses für die Länder herausgefunden werden. Zunächst soll die ID-Verifikation nur optional sein, es sei denn, es werde im jeweiligen Land gesetzlich vorgeschrieben.

Aktuell bietet Tinder bereits die Möglichkeit, seine Identität mit Foto-Verifizierung nachzuweisen. Dafür muss ein Selfie in einer bestimmten Pose aufgenommen und zur Überprüfung an Tinder überreicht werde. Ein blauer Haken im Profil zeigt eine erfolgreiche Identifikation via Selfie an. Laut Bericht von TechCrunch soll es für die erfolgreiche ID-Verifikation ein ähnliches Zeichen geben.

Mit der ID-Verifikation wolle Tinder laut eigenen Angaben einen datenschutzfreundlichen Ansatz zur Identitätsprüfung und insgesamt mehr Sicherheit gewährleisten. Bisher ist für die Erstellung eines Profils entweder ein Facebook-Account oder eine Mobilfunknummer nötig. Tinder wisse auch, dass es in Teilen der Welt Menschen gibt, die ihre echte Identität nicht preisgeben können oder wollen und dass eine geeignete ID-Verifikation dementsprechend eine Herausforderung für die Betreiber der Dating-App darstelle. Alle dazu gesammelten Daten würden laut Aussagen des Unternehmens in Übereinstimmung mit lokalen Gesetzen und eigenen Sicherheitsstandards gespeichert werden.

Für mehr Sicherheit kündigte die Match Group, zu der Tinder gehört, bereits eine Zusammenarbeit mit Garbo an. Dieser Dienst sammelt öffentliche Aufzeichnungen über Verurteilungen und Berichte zur Gewaltbereitschaft von Menschen und führt anhand dessen Hintergrundchecks durch. Derartige Prüfungen beschränken sich derzeit auf Nutzerinnen und Nutzer aus den USA.

(mack)