Tomtom senkt Umsatzerwartung erneut

Nach einer erneuten Gewinnwarnung rauschte der Aktienkurs des niederländischen Navigationsgeräteherstellers in den Keller. Tomtom macht vor allem das schwächelnde US-Geschäft zu schaffen.

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Der niederländische Navigationsgerätehersteller Tomtom hat seine Umsatz- und Gewinnerwartung für das laufende Geschäftsjahr erneut gesenkt. Der US-Markt für Unterhaltungselektronik schrumpfe stärker als noch zu Jahresbeginn, teilte das Unternehmen am Montagabend nach Börsenschluss in Amsterdam mit. Während der Rückgang in Europa mit 10 Prozent im Rahmen des Erwarteten blieb, sei in den USA für 2011 nun mit einem Schwund von 30 Prozent zu rechnen. Zudem werde der Umsatz dadurch belastet, dass Verbraucher vermehrt zu billigeren Geräten im Einsteigersegment griffen.

Tomtom senkte seine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr auf nunmehr 1,23 bis 1,28 Milliarden Euro. Unterm Strich erwartet das Unternehmen noch einen Gewinn pro Aktie zwischen 0,25 und 0,30 Euro. Zuletzt hatte Tomtom seine Prognose bei der Bekanntgabe der Bilanz des ersten Quartals Ende April senken müssen. Damals waren die Niederländer noch von einem Gewinn von 0,47 Euro pro Aktie bei einem Umsatz von bis zu 1,47 Milliarden Euro ausgegangen. Die Tomtom-Aktie stürzte nach Börsenöffnung am Dienstag um fast 25 Prozent ab.

Der Branche macht die zunehmende Konkurrenz durch Smartphones zu schaffen, die eine leistungsfähige GPS-gestützte Navigationslösung in der Regel schon an Bord haben. Die Zeit der großen Wachstumsraten für die Gerätehersteller ist vorbei, nur das Servicegeschäft entwickelt sich noch erwartungsgemäß. Der Markt für reine Navigationsgeräte hat seine besten Zeiten hinter sich, die Absatzraten sinken wieder. Die Branche reagiert darauf auch mit Konzentration: US-Marktführer Garmin kündigte an, die deutsche Navigon zu übernehmen. (vbr)