Torsten Belverato wird wie geplant Vorstandsvorsitzender bei b.com
Horst P. Beck scheidet als CEO beim Distributor b.com aus und wird sich künftig der Holdinggesellschaft widmen. Auf den Vorstandsvorsitz rückt, wie seit gut eine Jahr geplant, Torsten Belverato nach – bisher als COO für Einkauf, Vertrieb und Marketing verantwortlich.
(Bild: b.com)
"Was draußen als Überraschung gewertet wird, ist intern schon seit einem Jahr bekannt", betont Torsten Belverato im Gespräch mit heise resale. Gemeint ist sein Aufstieg zum Vorstandsvorsitzenden bei der b.com Computer AG. Seit Donnerstag dieser Woche – und damit mit Beginn des neuen Geschäftsjahres 2010/2011 – leitet der bisherige COO offiziell die Geschäfte des Kölner Distributors. "Als ich im Frühjahr vergangenen Jahres von Api in Aachen zu b.com wechselte, war bereits festgelegt, dass ich nach etwa einem Jahr die Nachfolge von Horst P. Beck übernehmen werde." Deshalb habe er bereits im zurückliegenden Geschäftsjahr nicht nur Einkauf, Vertrieb und Marketing geleitet, sondern das b.com-Geschäft verantwortet.
b.com strebt die 300-Millionen-Grenze an
Mit seinem Aufstieg zum CEO übernimmt Belverato ein Distributionsunternehmen, das in den vergangenen Jahren ordentlich zugelegt hat. Vom Unternehmensgründer Beck habe er "einen bestens gepflegten Tanker übernommen, der in Zukunft weiter auf Kurs gehalten werden will und je nach Marktumfeld nur leichte Kurskorrekturen der Fahrtrichtung braucht." Mit dem gepflegten Tanker meint Belverato unter anderem die Kassenlage des Grossisten mit 140 Mitarbeitern und 80 Beschäftigten im ausgelagerten Logistikzentrum. Nach etwa 220 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2008/2009, schloss das Unternehmen am 30. Juni das Geschäftsjahr 2009/2010 mit 253 Millionen Euro ab. "Und das bei einer ordentlichen Rentabilität, die prozentuell auf dem Vorjahresniveau liegt", wie er versichert. Spätestens in zwei Jahren hofft Belverato die 300-Millionen-Grenze sprengen zu können.
Stabile Kundenbasis und 130 Hersteller
Die Voraussetzungen dafür stehen offensichtlich gut. Den Bekanntheitsgrad beim Fachhandel bewerten Marktforscher zwischen Platz 4 und 5 unter allen Distributoren. "Wir legen monatlich zu. Derzeit haben wir etwa 5000 bis 6000 kaufende Kunden". Neben der stabilen Kundenbasis, baut der 41-jährige Vorstands-Chef auch auf das Warenangebot des Grossisten. Mit MSI, Logitech und HP habe man in den zurückliegenden Monaten drei große Komplettverträge abschließen können. "Ich rechne noch mit Canon, dann sind wir gut ausgestattet." Insgesamt vertreibt der Distributor derzeit etwa 13 000 Artikel von 130 Herstellern. "Wir sind längst zu einem Vollsortimenter herangereift. Komponenten machen bei uns nur noch rund 30 Prozent aus", erklärt Belverato. Außerdem seien im vergangenen Jahr die Strukturen ("bei einer familiären Unternehmenskultur") gestrafft worden. "Unsere Mitarbeiter übernehmen mehr Verantwortung, das Controlling wurde optimiert und die Lagerlogistik von 10 000 Quadratmeter auf 20 000 erweitert." Wesentliche Veränderungen jedenfalls plane er nicht.
Horst P. Beck schaltet einen Gang zurück
Veränderungen hingegen gibt es für Unternehmensgründer Beck. Er wird sich nach rund 15 Jahren zwar nicht ganz von b.com abnabeln, aber zu einem wesentlichen Teil der Holdinggesellschaft OSMAB kümmern. Die Holding, die 100 Prozent an dem Distributor hält, ist auf fünf Geschäftsfeldern tätig: Dienstleistungen, Energie, Handel (mit b.com), Immobilien und Produktion. Beck ist einer der sechs Aktionäre. (map)
