Torvalds: "Ich verließ nicht als Ratte ein sinkendes Schiff"

In einem Interview mit US-Medien hat Linux-Schöpfer Linus Torvalds unter anderem Auskunft über seinen Abschied von Transmeta sowie über sein Verhältnis zu SCO und IBM gegeben.

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Von
  • Andreas Stiller

In einem Interview mit den San Jose Mercury News gibt Linux-Schöpfer Linus Torvalds Auskunft über seinen Abschied von Transmeta, über seine Einschätzung zu den Vorwürfen von SCO sowie zum Streit zwischen SCO und IBM, außerdem über sein Verhältnis zu Microsoft und Intel. Die Vorwürfe von SCO gegen ihn weist er als lächerlich zurück. SCO habe sich an einem Witz von ihm über "intellectual property" in einer E-Mail hochgezogen und die betreffende Nachricht Journalisten herumgezeigt. Das habe sich für das Unternehmen allerdings als eher kontraproduktiv herausgestellt, weil die allermeisten Journalisten mit ein bißchen Humor den Witz verstanden hätten.

Er sorge sich nicht um IBM, so Torvalds – die könnten sich selbst verteidigen. Und auch wenn IBM zugeben müsste, etwas falsch gemacht zu haben, wäre das nicht sein Problem. Ein wenig Sorge habe er allerdings, dass irgend jemand aus der Linux-Community Code eingebracht haben könnte, der geschützt sei – das würde ihn aufregen: "I care about software rights".

Von Transmeta habe er sich getrennt, weil ihn zum einen die Linux-Arbeit stark ausgelastet habe, insbesondere für den 2.6-Kernel, zum anderen aber die Arbeit bei dem Unternehmen nicht mehr so spannend gewesen sei und immer weniger Spaß gemacht habe. Transmeta müsse sich jetzt auf Kunden und Produkte konzentrieren, für Forschungsaufgaben habe die Firma keine Ressourcen. "I'm interested in the crazy stuff": Er interessiere sich für verrückte Sachen, und die gebe es bei Transmeta nicht mehr so wie vor fünf Jahren. Obwohl das schon einige Zeit so sei, habe er der Firma die Stange gehalten und eine stabile Phase abgewartet. Er habe nicht wie eine Ratte das sinkende Schiff verlassen wollen, so Torvalds. (as)