Toshiba: Die Milliarden-Ăśbernahme beginnt

Wer Toshiba-Aktien besitzt, kann ab sofort ein Übernahmeangebot der Japan Industrial Partners annehmen. Toshiba soll von der Börse verschwinden.

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(Bild: yu_photo/Shutterstock.com)

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Die Japan Industrial Partners (JIP) haben die Übernahme des Technikriesen Toshiba eingeleitet. Formell soll die JIP-Tochter TBJH Inc. übernehmen – dafür müssen aber genügend Aktieninhaber ihre Wertpapiere verkaufen. Die Firma bietet wie früher beschlossen 4620 Yen pro Aktie.

Damit die Übernahme durchgeht, benötigt JIP einen Anteil von mindestens 66,7 Prozent. Das entspricht 288.731.000 Aktien. Verkaufen zu viele Aktionäre ihre Aktien nicht, bleibt Toshiba weiter an der Börse. In diesem Fall bläst JIP die Übernahme ab und rückabwickelt alle Transaktionen. Erreicht der Firmenverbund den Mindestanteil, findet ein sogenannter Squeeze-Out statt: Alle verbleibenden Aktien werden zwangsverkauft.

Schon seit Jahren befindet sich der Toshiba-Konzern am Rande der Profitabilität und bemüht sich um eine Umstrukturierung. Unter anderem stieß er die NAND-Flash-Sparte (Toshiba Memory) ab, die jetzt unter dem Namen Kioxia eigenständig ist. Toshiba selbst ist neben Western Digital und Seagate einer der letzten drei Hersteller von Festplatten.

Insgesamt gibt es 432.880.060 Toshiba-Aktien. Eine erfolgreiche Übernahme kostet JIP dementsprechend zwei Billionen Yen. Der Kaufpreis von 4620 Yen pro Aktie orientiert sich am Kurs vom April 2021. Damals gab das Toshiba-Management die Erwägung bekannt, die Firma von der Börse zu nehmen.

Seitdem ist der Aktienkurs auf 4610 Yen angestiegen – das Übernahmeangebot ist praktisch eingepreist. Europäischer Aktionäre haben allerdings wenig zu lachen: Der Yen-Kurs befindet sich auf Talfahrt, sodass der Euro-Wert der Übernahme allein seit März 2023 von 14 Milliarden auf gut 12,7 Milliarden Euro gefallen ist.

JIPs Ăśbernahmeangebot gilt ab sofort fĂĽr 30 Tage. Bis zum 07. September mĂĽssen dem Firmenverbund also genĂĽgend Aktien angeboten werden, damit die Ăśbernahme stattfinden kann. SMBC Nikko Securities fĂĽhrt die Transaktionen durch.

Wer das 4620-Yen-Angebot annehmen möchte, muss bei der Bank ein Konto eröffnen und die Aktien dorthin übertragen. Wem das zu viel Arbeit ist, kann die Aktie über den eigenen Broker zu einem minimal schlechteren Preis verkaufen. Eine eigens eingerichtete Webseite fasst alle Informationen zusammen.

(mma)