Transmetas Umsatz schrumpft weiter

Hoffnung auf wieder bessere Geschäfte setzt Transmeta auf den neuen Prozessor TM8000 (Codename Astro).

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Von
  • Jürgen Kuri

Der "Führer bei effizientem Computing", wie sich Transmeta selbstbewusst nennt, muss weitere Umsatzrückgänge hinnehmen: 5,1 Millionen US-Dollar setzte die auf besonders Strom sparende Prozessoren für Notebooks und Embedded Systems spezialisierte Firma im zweiten Quartal um. Im gleichen Zeitraum des Vorjahrs waren es noch 7,5 Millionen US-Dollar, im ersten Quartal des laufenden Jahres 6,0 Millionen US-Dollar. Der Nettoverlust betrug 22 Millionen US-Dollar -- zwar etwas mehr als die 20,1 Millionen US-Dollar des Vorquartals, aber immerhin um einiges besser als die 35,6 Millionen US-Dollar, die Transmeta unter gleichen Bilanzkriterien im Vorjahr ausweisen musste.

Trotz schrumpfenden Umsatzes gibt sich die Firma optimistisch, denn man liege mit dem Ergebnis innerhalb der eigenen Erwartungen. Alle Hoffnung auf wieder bessere Geschäfte setzt Transmeta einmal mehr auf einen neuen Prozessor: Der TM8000 (Codename Astro), den die Prozessor-Schmiede wie geplant ab dem dritten Quartal ausliefern will, soll es richten. Die Verarbeitungsbreite des VLIW-Kerns wurde von 128 Bit auf 256 Bit verdoppelt, das ermöglicht im optimalen Fall acht parallel ausgeführte Operationen. Daneben bietet der neue Prozessor auch den von Intel definierten Low-Pin-Count-Bus (LPC), der den einfachen Anschluss von zeitunkritischer Hardware ermöglicht. Erste Muster-CPUs liefen bei 1,1 GHz, meinte Transmeta-Chef Matthew Perry. Er meint, mit dem neuen Prozessor könnten typische Alltagsanwendungen bis zu 50 Prozent und Multimedia-Applikationen bis zu 80 Prozent schneller als mit bisherigen Crusoe-CPUs arbeiten.

Die ersten Entwicklungen für Notebooks mit dem TM8000 sollen laut Transmeta bei den Herstellern im Herbst beginnen; die breite Verfügbarkeit von Geräten mit der CPU erwartet Perry für das Frühjahr 2004. Außerdem erhofft sich der Transmeta-Chef auch wieder steigender Umsätze aus dem Embedded-Markt, auf den die Firma in letzter Zeit viele Hoffnungen gesetzt hatte. Ob die Erwartungen in die neue Prozessor-Generation erfüllt werden und damit auch die Geschäftszahlen wieder nach oben klettern, werden die Zahlen der nächsten Quartale zeigen. Um die Zukunft Transmetas ist es Perry jedenfalls bislang nicht bange, auch wenn mit Linus Torvalds eine der Symbolfiguren die Firma verließ.

Umsatz- und Gewinnentwicklung bei Transmeta in US-Dollar

Quartal Umsatz Gewinn/
Verlust
4/01 1,5 Mio. -49,7 Mio.
1/02 4,1 Mio. -30,9 Mio.
2/02 7,5 Mio. -35,6 Mio.
3/02 6,4 Mio. -21,8 Mio.
4/02 6,1 Mio. -21,7 Mio.
1/03 6,0 Mio. -20,1 Mio.
2/03 5,1 Mio. -22,0 Mio.