Trend Datenbanken: mehr Open Source, weniger Cloud und weniger KI
Der Report "State of the Database Landscape" zeigt einen Wechsel in der Stimmung der Datenbankanwender gegenĂĽber KI-, Cloud- und Multiplattformnutzung.
(Bild: Tommy Lee Walker / Shutterstock.com)
Die Studie "2025 State of the Database Landscape" von Redgate, einem Anbieter von Datenbankmanagement-Tools, zeigt ein paar ĂĽberraschende Trends in der Stimmung der Anwenderinnen und Anwender im letzten Jahr: Unternehmen reduzieren die Zahl verschiedener Datenbanken, kehren der reinen Cloud-Nutzung den RĂĽcken und misstrauen der KI. Weniger ĂĽberraschend: Open-Source-Datenbanken sind beliebt.
74 Prozent der 2500 befragten Teilnehmerinnen und Teilnehmer gaben an, dass ihr Unternehmen mehr als eine Datenbank einsetzt, im Jahr 2023 waren es noch 76 Prozent. Die Zahl derer, die vier und mehr Datenbanken nutzen, fiel sogar von 29 auf 9 Prozent. Die Studie erklärt diesen Rückgang damit, dass Unternehmen "dazu übergehen, nicht mehr jede beliebige Plattform für eine geschäftliche Anforderung einzuführen, sondern sich überlegen, welche Plattformen sie mit ihren Ressourcen unterstützen können."
(Bild:Â Redgate)
Als Hauptherausforderungen beim Multiplattform-Einsatz gaben die Teilnehmer an: Fähigkeiten des Teams und Training (57 Prozent), Komplexität (52 Prozent) sowie Monitoring (45 Prozent). Die primären Gründe dafür sind unterschiedliche Use-Cases (62 Prozent), höhere Flexibilität (42 Prozent) und Kostenersparnis (34 Prozent).
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Die vier am meisten eingesetzten Datenbanken sind Oracle, MySQL, SQL Server und PostgreSQL, wobei die Studie hier auf Daten des DB Engines Ranking verweist. Das gilt auch für die Zahl der am häufigsten neu eingeführten Produkte in den letzten zwei Jahren: PostgreSQL, MySQL, MongoDB – alle Open Source – und Snowflake.
KI verliert Nutzer
Auch KI-Unterstützung beim Datenbank-Management erfährt einen Rückgang: 2023 haben noch 20 Prozent der Befragten sich von KI unterstützen lassen, so sind es 2024 nur noch 15 Prozent. Als einen der Hauptgründe für einen KI-Einsatz nannten im Jahr 2023 40 Prozent der Befragten verbesserte Sicherheit, 2024 meinen das nur noch 25 Prozent. 57 Prozent haben Bedenken wegen der Zuverlässigkeit, 2023 waren dies nur 37 Prozent.
(Bild:Â Redgate)
Beim Blick in die Zukunft sieht die Stimmung gegenüber den intelligenten Helfern etwas positiver aus: 42 Prozent der Unternehmen planen die Einführung von KI, 2023 hatten dies nur 35 Prozent vor. Hauptanwendungsfälle sind Code Review (46 Prozent), Abfrageoptimierung (45 Prozent) sowie Data Modelling und Schema Design (33 Prozent). Die Vorteile sehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Automation (47 Prozent), Effizienz (45 Prozent) und Standardisierung (42 Prozent). Eine signifikante Steigerung der Produktivität verspürten 36 Prozent der KI-Anwender und irgendwie eine Verbesserung 48 Prozent.
Mehr On Premises und hybride Cloud-Nutzung
Ein negativer Trend zeigt sich auch bei der reinen Cloud-Nutzung: 30 Prozent der Unternehmen hosten 2024 Datenbanken komplett oder weitgehend in der Cloud, 2023 waren es noch 36 Prozent. Umgekehrt wählen 34 Prozent On Premises (2023: 31 Prozent). Deutlich gestiegen ist auch der Anteil der Hybrid-Nutzer von 33 Prozent auf 37 Prozent. Als Gründe für die Cloud-Reduzierung nennen die Befragten: Kostenmanagement (39 Prozent), Privatsphäre und Sicherheit (26 Prozent) sowie Performance-Probleme (22 Prozent). Für den Cloud-Einsatz sprechen hingegen Skalierbarkeit und Flexibilität (70 Prozent), hohe Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit (62 Prozent) sowie Kosteneffizienz (42 Prozent). Den Widerspruch in der Kostenfrage kommentiert der Report mit "perhaps surprisingly" und "The big lie – cost saving in the cloud". Dazu muss erwähnt werden, dass Redgate-Tools sowohl mit als auch ohne Cloud arbeiten (ebenso mit und ohne KI).
(Bild:Â Redgate)
Weitere Themen, die der Report untersucht, sind Schulungen und Fortbildungen im Datenbankbereich sowie Testing und Sicherheit. Teilgenommen haben 2500 IT-Professionals in der ganzen Welt aus den Branchen IT, Finanzen, Gesundheitswesen und weiteren. Genauere Daten gibt die Studie nicht an, auch keinen Hinweis auf Repräsentativität.
(Bild:Â lizakras auf 123rf.de)
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(who)