Trending Topics: Facebook feuert Nachrichten-Team

Bei der Auswahl der Trending Topics haben Facebook-Mitarbeiter nun weniger Möglichkeiten, in den Algorithmus einzugreifen. Das bisher damit beschäftigte Team wurde offenbar entlassen.

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Mark Zuckerberg

Facebook ist eine offene Plattform für alle, sagt Zuckerberg.

(Bild: dpa, Peter Dasilva/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.

Nach der Kritik an einseitiger Auswahl für die "Trending Topics" ändert Facebook das Verfahren, mit dem die Themen ausgewählt und bearbeitet werden. Facebook reduziert die menschliche Komponente, wie das Unternehmen mitteilte. Die Themen wählt ein Algorithmus aus und Mitarbeiter kontrollieren nur noch, ob es sich zum Beispiel um relevante Ereignisse handelt. Eine redaktionelle Bearbeitung findet nicht mehr statt. Das Team aus rund 15 externen Mitarbeitern, die bisher für die Trending Topics zuständig waren, wurde Medienberichten zufolge entlassen.

Im Mai hatten ehemalige Mitarbeiter dem sozialen Netzwerk in einem Bericht von Gizmodo vorgeworfen, die Nachrichtenthemen bei den Trending Topics würden politisch einseitig ausgewählt. So seien etwa Nachrichten über konservative Politiker unterdrückt worden. Facebook hat das zurückgewiesen. Bei einer internen Untersuchung hatte Facebook zwar "keine Hinweise" auf eine systematische Verzerrung der Themen gefunden, aber dennoch das Verfahren geändert.

Auch bei der jüngsten Änderung betont das Unternehmen, eine systematische Verzerrung der Themenauswahl sei nicht festgestellt worden. "Dennoch schränken diese Änderungen die Möglichkeiten unseres Teams ein, individuelle Entscheidungen über Themen zu treffen", heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. Bisher hatten die Mitarbeiter unter anderem die kurzen Zusammenfassungen der Themen geschrieben. "Es sind weiterhin Menschen an dem Prozess beteiligt, um die Qualität der Themen sicherzustellen, die in Trending Topics erscheinen."

Facebook war in den USA wegen der Affäre unter öffentlichen Druck geraten. Vertreter der Partei der Republikaner kritisierten das Unternehmen scharf und forderten CEO Mark Zuckerberg zur Stellungnahme auf. Um die Wogen zu glätten, traf sich Zuckerberg mit den Konservativen. Der CEO hat wiederholt betont, Facebook sei eine Plattform für alle Vorstellungen. (vbr)