Trotz Mitarbeiterprotest: Apple hält an Büropflicht statt Homeoffice fest

Apples starre Bürovorgabe sorgte für Beschwerden und angeblich auch Kündigungen. Die persönliche Zusammenarbeit bleibe essenziell, heißt es bei dem Konzern.

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Apple Park

Apples Firmenzentrale Apple Park soll sich ab September wieder füllen.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apple geht offenbar nicht auf die Mitarbeiterbeschwerden ein, die sich gegen die für September angesetzte Rückkehr ins Büro wenden und mehr Flexibilität bei der Wahl des Arbeitsplatzes fordern. Man glaube, dass "die persönliche Zusammenarbeit essenziell für Apples Firmenkultur und Zukunft ist", teilte Apples Personalchefin Deirdre O’Brien in einem internen Video mit, wie The Verge berichtet. Die Umsetzung von Produkten im vergangenen Homeoffice-Jahr sei nur durch die Basis jahrelanger gemeinsamer Arbeit vor Ort möglich gewesen, eminte die Spitzen-Managerin.

In dem Video der Personalchefin hieß es nun nur, über Anträge für ausschließliches Arbeiten im Homeoffice werde auf Management-Ebene "von Fall zu Fall" entschieden, merkt The Verge an.

Apple hält damit offenbar am angekündigten Hybrid-Modell fest, das vorsieht, dass Mitarbeiter mindestens für drei feste Wochentage wieder im Büro sind. Die zwei übrigen Tage lassen sich optional auch im Homeoffice verbringen. Manche Teams müssen künftig offenbar wieder vier oder auch fünf Tage in der Woche vor Ort sein.

Videokonferenzen hätten in der Homeoffice-Zeit zwar die Distanz verringert, aber es "gibt Dinge, die sie einfach nicht nachbilden können", betonte Apple-Chef Tim Cook Anfang Juni in einem internen Memo, in dem die Rückkehr in die Firmeneinrichtungen angekündigt wurde. Eine längere Homeoffice-Phase soll als Option für bis zu zwei Wochen pro Jahr verbleiben – nach Absprache.

Mehrere Apple-Mitarbeiter hatten sich nach der Ankündigung in einem internen Schreiben gegen das starre Hybrid-Modell ausgesprochen: Die fehlende Flexibilität gehe auf Kosten der Inklusivität, manche Kollegen hätten deswegen bereits gekündigt. Ohne langes Pendeln und Büroablenkungen habe man bessere Arbeit leisten können und sich zugleich um die Familie und sich selbst kümmern können.

Die Angestellten fordern mehr Flexibilität bei der Wahl des Arbeitsortes, Teams müssten selbst darüber entscheiden können. Bei Kündigungen solle Apple prüfen, ob die Büropflicht eine Rolle gespielt habe. Das Schreiben sei in einem internen Slack-Channel mit 2800 Teilnehmern entstanden und von rund 80 Mitarbeitern gemeinsam verfasst worden, hieß es zuvor. Wie viele Apple-Mitarbeiter das Anliegen unterstützen, bleibt unklar.

(lbe)