Trotz US-Sanktionen: GitHub für Nutzer im Iran wieder voll verfügbar

Das Entwicklerportal hat sich eine Lizenz gesichert, um Nutzer aus dem Iran wieder voll einzulassen. Die waren vorher wegen US-Sanktionen ausgesperrt worden.

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(Bild: lensmen/Shutterstock.com)

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Microsofts Entwicklerportal GitHub ist bald wieder vollständig für Nutzer im Iran verfügbar, trotz der weiterhin geltenden US-Sanktionen gegen die Islamische Republik. Das teilte der Geschäftsführer von Github, Nat Friedman, in einem Blogeintrag mit, kurz nachdem die Folgen der Sanktionen einmal mehr sichtbar geworden waren. Seit dem Sommer 2019 war GitHub für Nutzer aus dem Iran nicht vollständig nutzbar, betroffen sind ebenfalls die außerdem sanktionierten Staaten Kuba, Nordkorea und Syrien sowie die von Russland annektierte Halbinsel Krim. Entwickler in diesen Staaten profitieren von der nun erreichten Änderung nicht, schreibt Friedman.

Erste Hinweise auf die Einschränkungen hatten Betroffene im Juli 2019 öffentlich gemacht. GitHub hatte dann erklärt, das als Konsequenz aus den US-Handelssanktionen gegen die Gebiete Restriktionen für private Repositorys und bezahlte Accounts eingeführt wurden. Die galten für Entwickler mit Wohnort in diesen Staaten beziehungsweise auf der Krim: Menschen, die sich dort nur vorübergehend aufhielten, konnten nach der Ausreise eine Aufhebung der Sperrung beantragen. GitHub habe derweil versucht, so viel wie möglich auch in diesen Staaten zugänglich zu machen, schreibt Friedman nun. Außerdem habe man im Hintergrund versucht, Ausnahmen zu erreichen.

In Bezug auf den Iran war das nun von Erfolg gekrönt, schreibt der CEO. Demnach habe man das Office of Foreign Assets Control im US-Finanzministerium überzeugen können, dass die Nutzung von GitHub Menschenrechte vorantreibt, internationale Kommunikation sowie Redefreiheit beziehungsweise den Informationsfluss fördert. Die Behörde habe daraufhin nun die nötige Lizenz erteilt und man arbeite nun daran, Entwicklern im Iran wieder vollen Zugriff zu gewähren. Ähnliche Lizenzen wolle man nun auch für die Krim und Syrien erhalten, versichert Friedman.

Die Konsequenzen der Sanktionen und ihrer Umsetzung bei GitHub hatte erst vor wenigen Tagen das deutsche Unternehmen Neocom zu spüren bekommen. Deren Chef hatte sich auf Twitter an GitHub gewandt, nachdem der komplette Zugang des Start-ups zu GitHub gesperrt worden war. Zuvor habe ein Mitarbeiter während des Besuchs bei seinen Eltern im Iran lediglich "den Laptop geöffnet". Der Account wurde inzwischen wieder freigeschaltet, der zeitliche Zusammenhang zu der angekündigten veränderten Ausgangssituation sei rein zufällig, versicherte GitHub gegenüber Medien.

(mho)