Türkei will Sonde zum Mond und Menschen ins All schicken

Die türkische Weltraumagentur ist keine drei Jahre alt. Nun soll sie viel zu tun bekommen. Schon 2023 soll eine Sonde zum Mond geschickt werden.

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(Bild: TUA)

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat ein ambitioniertes Weltraumprogramm seines Landes angekündigt: Unter anderem soll noch 2023 eine Sonde auf dem Mond landen, später sollen sogar Astronauten dorthin geschickt werden, zitiert die Deutsche Welle. Sollte der enge Zeitplan gelingen, könnte die Sonde pünktlich zum 100. Geburtstag der Türkischen Republik im Herbst 2023 auf dem Erdtrabanten aufschlagen. Die Türkei solle im "globalen Weltraumrennen" in die erste Liga aufsteigen, kündigt Erdoğan demnach an. Außerdem solle sein Land zu einer globalen Marke bei Satellitentechnik werden.

2018 hatte die Türkei eine eigene Raumfahrtbehörde gegründet, die Türkiye Uzay Ajansı (TUA). Im Januar dieses Jahres tauschte sich Erdoğan mit SpaceX-Chef Elon Musk aus, berichtet die Deutsche Welle. "Unsere Füße werden auf der Erde stehen, aber unsere Augen werden im All sein. Unsere Wurzeln werden in der Erde stecken, aber unsere Äste im Himmel", erklärte der Präsident demnach ganz poetisch. Zum Budget für den Zehnjahresplan gab es demnach aber keine Angaben. Die Vereinigten Arabischen Emirate hätten es sich Berichten zufolge etwa 200 Millionen US-Dollar kosten lassen, pünktlich zum Jubiläum der Staatsgründung die Sonde El Amal (الأمل, Hope) zum Mars zu schicken. In der Türkei stehen 2023 Wahlen an.

Pünktlich zur Vorstellung des Weltraumprogramms wurde nun auch das Rätsel eines Metall-Monolithen gelüftet, der vor wenigen Tagen nahe der UNESCO-Welterbestätte Göbekli Tepe gefunden worden war. Offenbar angelehnt an jenes rätselhafte Gebilde in der Wüste des US-Bundesstaats war das Metallgebilde unangekündigt aufgetaucht und rasch auch wieder verschwunden. Beobachter hatten über eine Werbeaktion für einen Film spekuliert, berichtet die Hürriyet Daily News. Auf der drei Meter hohen Metallsäule stand demnach in alttürkischen Runen: "Sieh in den Himmel, wenn du den Mond sehen willst." Während der Vorstellung des Weltraumprogramms bezog sich Erdoğan demnach auf die Säule.

(mho)