Tumblr: Nacktheit erlaubt, sexuelle Inhalte nicht
Der Blogging-Dienst Tumblr erlaubt nach einem Update seiner Community-Richtlinien das Hochladen von Nacktbildern. Es gibt aber Einschränkungen.
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Tumblr bekommt mit der Firma Automattic einen neuen Besitzer.
(Bild: dpa, Jens Büttner)
Der Blogging-Dienst Tumblr erlaubt Nacktheit. "Eindeutige sexuelle Inhalte" hingegen sind jedoch weiterhin nicht erlaubt. Dazu gehören unter anderem Bilder und Videos, die sexuelle Handlungen enthalten oder deren Fokus auf Geschlechtsorganen liegt. Eine Ausnahme hingegen stellen "historisch bedeutsame Kunstwerke" dar, die sexuelle Handlungen darstellen – etwa aus dem indischen Śuṅga-Reich. Allerdings müssen diese Bilder mit einem entsprechenden "Community Label" gekennzeichnet werden.
(Bild: Tumblr)
Die mit "Drogen- und Alkoholsucht", "Gewalt" und "Sexualitätsbezogene Themen" gekennzeichneten Inhalte sind lediglich Erwachsenen vorbehalten. Tumblr hatte die Möglichkeit, Inhalte inbesondere für Jugendliche zu filtern, bereits im September veröffentlicht. Wer diese Inhalte ebenfalls nicht sehen möchte, kann diese in seinen Account-Einstellungen unter "Community Labels" herausfiltern.
(Bild: Tumblr)
Anschließend werden nicht jugendfreie Beiträge verschwommen dargestellt oder ausgeblendet – je nach Einstellung. Für Personen, die noch nicht volljährig sind, werden diese Inhalte nicht angezeigt.
Mehr Freiheiten für die Kunst
Tumblr will mit den Community Labels Künstlern die Möglichkeit geben, "ihre Kunst und Arbeit angemessen zu markieren und zu schützen", wie Automattic-Chef Matt Mullenweg Ende September sagte. Eine vollständige Aufhebung des Nacktheitsverbotes sei nicht möglich, da Internet-Dienste wie Apples App Store gegen explizite Inhalte für Erwachsene sind. So hatte Apple Tumblr Ende 2018 für vier Wochen aus dem App Store verbannt, nachdem der Dienst selbst kinderpornografische Inhalte auf seiner Plattform gefunden hatte.
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Nach dem Kauf durch Wordpress-Betreiber Automattic 2019 will Mullenweg die Tumblr-Richtlinien näher an die von Wordpress heranbringen. Wordpress verbanne sexuell explizite Inhalte ebenfalls, "bietet aber weniger nebulösen Schutz für Nacktheit in der Kunst".
(mack)