Turbulenzen auf dem skandinavischen Telecom-Markt

Wenige Tage bevor Nokia und Ericsson ihre Halbjahresbilanzen präsentieren, lagen die Aktienkurse der beiden Telecom-Unternehmen auf ihrem Jahrestief.

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Von
  • Nick Lüthi

Wenige Tage bevor Nokia und Ericsson ihre Halbjahresbilanzen präsentieren, lagen die Aktienkurse der beiden Telecom-Unternehmen gestern Nachmittag an der Börse von Stockholm auf ihrem Jahrestief. Zur Kursabschwächung des finnischen Handy-Herstellers trug unter anderem bei, dass die türkische Telsim ein Darlehen in der Höhe von umgerechnet 550 Millionen Mark nicht zurückbezahlen kann. Nokia hatte in diesem Umfang Netzausrüstung für Telsim vorfinanziert. Erst vor einer Woche warnte Goldman Sachs, dass die Kundenfinanzierung bei Nokia zu Liquiditätsproblemen führen könnte.

Bei Ericsson waren es die Gerüchte über weitere mögliche Entlassungen, die den Aktienkurs in die Tiefe zogen. Auch nicht gerade Vertrauen erweckend ist der neue Geschäftspartner der Schweden im Handybereich. Die japanische Sony musste über eine Million Geräte wegen Software- und Akkuproblemen zurückrufen. Kostenpunkt: rund 200 Millionen Mark. Nicht eben rosig steht es auch um den finnischen Telecom-Anbieter Sonera. Schulden in der Höhe von umgerechnet über zehn Milliarden Mark – nicht zuletzt wegen der teuer erstandenen 3G-Lizenz in Deutschland – veranlassten die Wirtschaftsprüfer von Standard & Poor, das Unternehmen auf "triple B" zurückzustufen. Damit liegt Sonera in der Bewertung der großen europäischen Telekoms auf dem letzten Rang. (Nick Lüthi) / (wst)