Twitch geht stärker gegen Desinformation vor

Menschen, die gezielt Desinformation betreiben, will Twitch von seiner Plattform verbannen. Dazu ergänzt der Dienst seine Policies.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen

(Bild: Ink Drop/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Das Live-Streaming-Videoportal Twitch hat am Donnerstag ein verstärktes Vorgehen gegen Desinformation auf ihrer Plattform bekannt gegeben. Dazu verschärft Twitch die Community-Regeln, um die Verbreitung falscher und schädlicher Informationen einzuschränken.

Wie Twitch in einem Blog-Beitrag schreibt, haben Menschen, die Desinformation auf Twitch betreiben, keinen Platz in der Gemeinschaft. Deshalb habe man sich dazu entschlossen, die Richtlinien des Dienstes zu Spam, Betrug und bösartigem Verhalten zu aktualisieren. "Schädliche Fehlinformationsakteure" sollen so vom Dienst ausgeschlossen werden.

Twitch selbst sieht noch keine weite Verbreitung von Menschen, die Desinformation betreiben, auf dem Portal. Man wolle jedoch vermeiden, dass sich dies ändert. Gleichzeitig beruhigt Twitch seine Community, dass sich die neuen Maßnahmen nicht auf die Twitch-Nutzerinnen und -Nutzer auswirken werde, die "Twitch lieben". Auch wolle man nicht gegen einmalige Falschinformationen von Anwenderinnen und Anwender vorgehen. Konkret betroffen sind Inhalte zu Covid-19-Impfstoffen, allgemein Gesundheitsinformationen und Inhalte, die "die Integrität eines zivilen oder politischen Prozesses untergraben". Dazu gehören etwa Online-Betrug, terroristische und extremistische Propaganda.

Vorgehen wolle man gegen solche Anwenderinnen und Anwender, die drei wesentlichen Kriterien entsprechen. Sie seien es, die vornehmlich für die Verbreitung schädlicher Fehlinformationen verantwortlich sind, habe eine Analyse in Kooperation mit Forschenden und weiteren Experten ergeben. Sie würden sich demnach auf Twitch und anderen Online-Präsenzen "(1) beharrlich dem Teilen (2) weithin widerlegter und weitverbreiteter (3) schädlicher Falschinformationen, wie z. B. gewaltfördernder Verschwörungen“ widmen.

Twitch will gegen Nutzende vorgehen, die alle drei Kriterien erfüllen. Sie seien es, die den größten Schaden anrichten könnten, schreibt Twitch zur Begründung. Jeder Fall werde dazu einzeln von dem Off-Service Investigation Team (OSIT) überprüft. Dazu setzt Twitch auf die Mithilfe der Community und bittet darum, entsprechende Verstöße zusammen dem Kontonamen und Nachweisen per E-Mail zu melden.

Zudem will Twitch Maßnahmen gegen Falschinformationen ergreifen, die sich gegen spezielle Gruppen richten und gegebenenfalls zu physischer Gewalt aufrufen.

(olb)