Twitter-Aktionäre genehmigen Übernahme durch Elon Musk

Twitters Eigentümer stimmen, wie erwartet, für den Verkauf an Elon Musk. Der hat schon dreimal versucht, auszusteigen. Nächster Halt: Gericht.​

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(Bild: FellowNeko/Shutterstock.com)

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Elon Musk muss auf eine wohlgeneigte Richterin in Delaware hoffen, um nicht 46,5 Milliarden US-Dollar für die Übernahme Twitters zahlen zu müssen. Denn am Dienstag haben die aktuellen Twitter-Eigentümer den mit Musk geschlossenen Kaufvertrag mit 98,6 Prozent der Aktienstimmen genehmigt (laut vorläufiger Zählung). Dieser Beschluss kommt alles andere als unerwartet, hat Musk doch deutlich mehr geboten, als Twitter-Aktien an der Börse wert sind.

Die Abstimmung war formal notwendig, um dem Kaufvertrag Geltung zu verschaffen. Damit ist nun alles angerichtet für den Showdown zwischen Twitter und Musk vor dem Delaware Court of Chancery ab 17. Oktober. Musk gilt als mit Abstand reichster Mann der Welt, doch selbst für ihn sind 46,5 Milliarden Dollar eine ordentliche Stange Geld. Und die würde er gerne behalten.

Dabei hat er sich Ende April überraschend zum Kauf Twitters zum Preis von 54,20 US-Dollar je Aktie verpflichtet, ohne die im Vorfeld üblichen Prüfungen der Firma ("due diligence") durchzuführen. Unter anderem kündigte der Multimilliardär damals an, als Eigentümer das Spamproblem auf Twitter zu lösen. Doch nach hastigem Abschluss des Vertrags hat der Multimilliardär die Lust an dem Projekt verloren. Zunächst versuchte Musk, den Kaufpreis für Twitter zu drücken. Ohne Erfolg.

Am 8. Juli erklärte er erstmals den Rücktritt vom Kaufvertrag. Dabei erhob er in erster Linie den Vorwurf, das Unternehmen habe inkorrekte Statistiken über unechte Profile und Spam verbreitet – dabei wollte Musk genau dieses Problem lösen. Daraufhin verklagte Twitter Musk am 12. Juli, um die Übernahme zu forcieren. Vergebens wehrte sich Musk gegen ein beschleunigtes Gerichtsverfahren: Die Richterin hat das eilige Gerichtsverfahren Twitter v. Musk schon für Oktober angeordnet.

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Nachdem Twitters ehemaliger Sicherheitschef schwere Vorwürfe bezüglich Twitters IT-Sicherheit erhoben hatte, erklärte Musk am 29. August ein zweites Mal seinen Rücktritt vom Kaufvertrag. Wieder verneinte Twitter die Gültigkeit dieses Ansinnens.

Ein drittes Mal hat der Mann den Rücktritt am 9. September erklärt. Diesmal stört Musk die Millionenabfindung, die Twitter seinem ehemaligen Sicherheitschef gezahlt hat. Am Montag hat Twitter auch dem drittem Rücktrittsversuch widersprochen. Außerdem ist Musk vergangene Woche mit einem Antrag auf Verschiebung des Gerichtsverfahrens gescheitert. Während US-Aktien am Dienstag generell deutlich nachgegeben haben, konntenTwitter-Aktien im regulären Handel 0,65 Prozent auf 41,74 Dollar zulegen.

(ds)