Twitter-Alternative: Mastodon lehnt Einstieg von Risikokapitalgebern ab

Mastodon hat einem Medienbericht zufolge mehrere Angebote von Risikokapitalgebern abgelehnt. Der Chef der Social-Media-Plattform betonte deren Unabhängigkeit.

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(Bild: Tada Images/Shutterstock.com)

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Die Social-Media-Plattform Mastodon hat in den letzten Monaten mehr als fünf Investitionsangebote von Risikokapitalfirmen aus dem Silicon Valley abgelehnt. Das geht aus einem Bericht der "Financial Times" (FT) hervor. Demnach sagte Gründer und CEO Eugen Rochko der Finanzzeitung, dass mehrere Investoren angeboten hätten, „Hunderttausende von Dollar“ zu investieren, um das rasche Wachstum der Social-Media-Plattform zu unterstützen, die zuletzt vor dem Hintergrund des Chaos bei Twitter infolge der Übernahme durch Elon Musk rasches Wachstum erfahren hat.

Mastodon-Chef Rochko sagte laut FT-Bericht, er habe die Angebote alle abgelehnt, weil er wolle, dass Mastodon weiter gemeinnützig bleibe. Aktuell wird die Plattform über Spenden finanziert. Welche Venture-Capital-Unternehmen ihm Angebote gemacht haben, gab Rochko der Meldung zufolge nicht bekannt.

Mastodon ist einer der größten Nutznießer der chaotischen Twitter-Übernahme durch Elon Musk. Die Anmeldungen bei der Seite erreichten zum Höhepunkt des Twitter-Chaos im November fast 10.000 pro Stunde.

Zwar war der Zustrom zu Mastodon Mitte Dezember merklich abgeflaut, aber in dem sozialen Netz wird es dennoch nicht ruhig. So entzündete sich beispielsweise an einem Beitrag der Macher des Raspberry Pi eine kurzzeitige hitzige Diskussion über die anderen Machtstrukturen in dem dezentralen sozialen Netzwerk.

Im Interview mit der "Financial Times" sagte Rochko, der Status Mastodons als Non-Profit-Seite sei "unantastbar". Gerade die Unabhängigkeit und unterschiedlichen Moderationsstile über die verschiedenen Server und Instanzen hinweg, mache den Reiz aus. In Twitter und Mastodon sehe er daher auch zwei unterschiedliche Paradigmen.

Twitter seinerseits hatte kurz vor Weihnachten sogar Links zu anderen Social-Media-Plattformen, so auch einzelnen Mastodon-Instanzen, verboten. Musks Anordnung sorgte allerdings umgehend für einen Sturm der Entrüstung und wurde zurückgenommen.

(tkn)