Twitter-Übernahme: Musk holt sich sieben Milliarden US-Dollar von Investoren

Oracle-Gründer Larry Ellison, eine Kryptogeldbörse und der saudische Prinz sind unter den Investoren, die Elon Musk beim Twitterkauf unter die Arme greifen.

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(Bild: Rokas Tenys/Shutterstock.com)

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Elon Musks Versuch, Twitter zu übernehmen, hat Unterstützung in Form einer milliardenschweren Geldspritze erhalten. Insgesamt 7,14 Milliarden US-Dollar von 19 Investoren habe er sich sichern können, geht aus einer Börsenmitteilung hervor. Zu den Geldgebern zählen demnach etwa der Oracle-Gründer Larry Ellison, von dem eine Milliarde US-Dollar kommen, die Kryptowährungsbörse Binance, die 500 Millionen US-Dollar beisteuert, sowie der Risikokapitalgeber Sequoia mit 800 Millionen US-Dollar.

Zudem will der saudische Prinz Alwaleed bin Talal seine bereits bestehende rund 1,9 Milliarden Dollar schwere Beteiligung an Twitter einbringen. Er hatte Musks Übernahmepläne zunächst abgelehnt. Ebenfalls wolle Musk auch weitere Aktionäre wie etwa den Twitter-Gründer Jack Dorsey überzeugen, ihre Anteile einzubringen, heißt es in der Börsen-Mitteilung.

Musks Finanzierungsrahmen für die Übernahme sieht rund 46,5 Milliarden US-Dollar vor; angestrebt ist eine Kaufsumme von 44 Milliarden US-Dollar. Mehr als die Hälfte des Finanzrahmens sollte ursprünglich aus Darlehen stammen: 13 Milliarden US-Dollar wollen Banken unter Führung von Morgan Stanley als Kredite bereitstellen. Weitere 12,5 Milliarden US-Dollar sollten aus einem mit Tesla-Aktien besicherten "Margin-Darlehen" kommen. Musk wollte zunächst bis zu 21 Milliarden Dollar selbst aufbringen.

Mit der neuen Geldspritze wird Musks zugesagter Anteil nun auf 27,25 Milliarden US-Dollar angehoben. Zugleich verringerte Musk das 12,5 Milliarden schwere Darlehen auf 6,25 Milliarden Dollar.

Elon Musk ist als Chef des Elektroautokonzerns Tesla und des Raumfahrtunternehmens SpaceX aktuell der reichste Mann der Welt. Im März hatte er so viele Twitter-Aktien gekauft, dass er zum größten Anteilseigner der Plattform wurde. Zunächst hatte es geheißen, dass er in den Verwaltungsrat einziehen wolle, was ihm aber wohl nicht den gewünschten Einfluss auf das Unternehmen verschafft hätte. Stattdessen kündigte er dann an, alle Aktien kaufen zu wollen.

Musk konnte sich schließlich im April nach einem tagelangen Hickhack mit dem Twitter-Verwaltungsrat auf die Übernahme einigen. Er ist aber darauf angewiesen, dass ihm genug Aktionäre ihre Anteile abtreten. Der Kaufpreis pro Aktie soll bei 54,20 US-Dollar liegen. Wenn ihm dies gelingt, will der Tesla-Chef Twitter von der Börse nehmen. Laut einem Bericht des Wall Street Journa hat Musk potenziellen Investoren allerdings bereits in Aussicht gestellt, Twitter nach einigen Jahren wieder an die Börse zu bringen.

(axk)