Twitter bezahlt wieder für Google Cloud: Verhandlungen über engere Kooperation

Unter Musk soll Twitter fällige Rechnungen für die Google Cloud nicht beglichen haben. Doch mit der neuen Twitter-Chefin fließt laut Berichten wieder Geld.

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Twitter-Logo vor Zentrale

(Bild: Tada Images/Shutterstock.com)

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Twitter hat dank der neuen Geschäftsführerin Linda Yaccarino die Zahlungen an Google für die Nutzung der Cloud-Dienste aufgenommen. Das berichtet das US-Finanzmagazin Bloomberg unter Berufung auf eine ungenannte Person, die mit Vorgang vertraut sei. Dem Schritt seien Gespräche zwischen Yaccarino und dem Geschäftsführer von Google Cloud, Thomas Kurian, vorausgegangen. Trotz Twitters jüngster Weigerung, fällige Rechnungen zu bezahlen, wird demnach nun sogar über eine Ausweitung der Geschäftsbeziehungen verhandelt. Dabei gehe es um die Schaltung von Werbung und einen Zugriff auf Twitters API, heißt es noch. Elon Musk unterstützte die Schritte, zitiert Bloomberg. Die Probleme zwischen beiden Konzernen seien ausgeräumt.

Dass sich Twitter geweigert hat, für die Benutzung der Google Cloud zu bezahlen und in Vorbereitung eines möglichen Endes des Zugriffs sogar Dienste von der Infrastruktur abgezogen hat, hatte das US-Magazin Platformer vor einigen Tagen publik gemacht. Hätte Twitter den Zugriff auf die Google Cloud verloren, hätte das vor allem Konsequenzen für die Moderation von Spam und Darstellungen von Kindesmissbrauch haben können, hieß es damals. Denn dafür wichtige Werkzeuge werden dort gehostet. Laut Bloomberg war es für Google zwischendurch schwierig, bei Twitter wegen der unbezahlten Rechnungen überhaupt jemanden zu erreichen. Sogar bei SpaceX habe man angefragt, mit Musks Raumfahrtunternehmen hat Google Cloud ebenfalls Geschäftsbeziehungen.

Die Einigung mit Googles Cloudplattform zwei Wochen nach dem Arbeitsantritt von Linda Yaccarino könnte darauf hinweisen, dass unter ihrer Führung tatsächlich so etwas wie normale Zustände bei Twitter zurückkehren. Nach der Übernahme durch Elon Musk hat es mehrfach Berichte gegeben, denen zufolge der Dienst für vertraglich vereinbarte Leistungen oder sogar Mieten nicht bezahlt. Dazu gibt es sogar bereits Gerichtsverfahren, in einem Fall wurde gar eine Zwangsräumung ermöglicht. Nach der 44 Milliarden US-Dollar teuren Übernahme will Elon Musk Twitter möglichst rasch in die Gewinnzone bringen, die rigiden Sparmaßnahmen sollen dabei offenbar helfen. Auch für die Cloud-Dienste von Amazon Web Services (AWS) hat Twitter angeblich monatelang nicht bezahlt.

(mho)