UMTS: Bewerber stehen fest, Kritik wächst

Die Versteigerung der UMTS-Lizenzen kann beginnen; nun aber kritisiert auch der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels die Versteigerungspraxis.

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Wie schon einige der Telefongesellschaften kritisiert nun auch der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) die Vergabepraxis der UMTS-Lizenzen. Der Verband hat die Bundesregierung aufgefordert, die Versteigerung der UMTS-Lizenzen für die dritte Mobilfunk-Generation an Meistbietende zu überdenken. Da sich die Ersteigerer "die astronomischen Lizenzgebühren" von ihren Kunden wiederholen würden, seien hohe Tarife für die Benutzer von UMTS-Handys die Folge, erklärte der HDE am Dienstag in Köln.
Überhöhte Telefongebühren behinderten das Surfen und Einkaufen im Internet, für das die UMTS-Handys besonders geeignet seien. "Damit drohen Deutschland und Europa die Chance zu verspielen, über den M-Commerce via Handy ihren E-Commerce-Rückstand gegenüber den USA aufzuholen", befürchtet HDE-Hauptgeschäftsführer Holger Wenzel. Wichtig ist dem HDE zufolge die Ausgabe ausreichend vieler Lizenzen, damit der Wettbewerb für niedrige Handy-Tarife sorge. Dabei dürften auch kleinere Telefongesellschaften nicht übergangen werden, die als Preisbrecher den Wettbewerb beflügelten.
Die Frist für die Bewerbung um UMTS-Lizenzen ist am 28. April abgelaufen. Bis zum Bewerbungsschluss verzeichnete die Regulierungsbehörde zwölf Anträge auf "Zulassung zum Versteigerungsverfahren":
Bewerber für deutsche UMTS-Lizenzen
Auditorium Investments
debitel
DeTeMobil
E-Plus Group 3 G Mannesmann Mobilfunk MobilCom Nets Talkline VIAG Interkom Vivendi Telecom WorldCom Wireless
Die Behörde prüft nun bis Ende Mai, welche der Antragssteller sie zur Auktion zulassen will. Anschließend soll in "bewährter Praxis" wie bei der Versteigerung der 1800-MHz-Frequenzen im Herbst 1999 jeder zugelassene Bieter an einer eintägigen Bieterschulung teilnehmen, um zu erfahren, welche Bedingungen während der Versteigerung einzuhalten sind. Die Versteigerung soll nach derzeitigem Plan etwas später, im Sommer, stattfinden, damit jeder Teilnehmer seine Bieterstrategie entwickeln kann. Mit ersten Diensteangeboten der neuen Mobilfunk-Generation rechnet die Behörde ab dem Jahr 2002.