UMTS kann im 900-MHz-Band mit GSM koexistieren

Gegenüber dem in Europa im Bereich 2100 MHz lizenzierten UMTS verspricht die niederfrequente 3G-Variante größere Funkzellen und bessere Gebäudedurchdringung, meinen Qualcomm und Huawei nach einem Test in Spanien.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Mobilfunk der dritten Generation (3G) im Frequenzbereich 900 MHz anzubieten, hilft den Netzbetreibern, Kosten zu sparen, da die Funkzellen größer und die Gebäudedurchdringung besser ist als bei höherfrequenten UMTS-Varianten, die in Europa derzeit im Bereich 2100 MHz lizenziert sind. Dies teilen der chinesische Infrastruktur-Lieferant Huawei und Qualcomm, US-Hersteller von Chipsätzen unter anderem für Mobiltelefone, anlässlich des Mobile World Congress mit. Sie haben nach eigenen Angaben entsprechende Tests in der spanischen Region Extremadura gemeinsam mit dem Telecom-Anbieter Telefonica durchgeführt.

Als positives Resultat stellen die Firmen heraus, dass UMTS- und HSDPA-Dienste im 900-MHz-Band gleichzeitig mit GSM-Mobilfunk am selben Ort betrieben werden können, der ebenfalls dieses Frequenzband nutzt. Gegenüber dem in Europa im Bereich 2100 MHz lizenzierten UMTS-Mobilfunk ermöglicht die niederfrequente 3G-Variante größere Funkzellen und bessere Gebäudedurchdringung, wodurch Kosten für die Infrastruktur eingespart werden können. Insbesondere für den Aufbau von 3G-Angeboten in großflächigen, aber dünn besiedelten Gebieten erscheint UMTS-900 daher prädestiniert.

Allerdings sinkt mit der geringeren Frequenz bei identischer Modulation der Datendurchsatz, und die am Test beteiligten Firmen halten sich bedeckt, welche Übertragungsraten sie während des Tests erzielt haben. Zudem ist das 900-MHz-Spektrum in Europa bis auf Weiteres für GSM reserviert. Daher erscheint UMTS-900 vor allem interessant für Gegenden, in denen noch gar keine Mobilfunk- oder Festnetzversorgung besteht. Interessant wäre das Verfahren zum Beispiel für den afrikanischen Kontinent, dessen Versorgung mit Datendiensten in weiten Teilen große Lücken aufweist und wo neben UMTS auch Wimax als Basis für drahtlose Zugangsnetze ins Gespräch gebracht wurde. (ssu)