US-Behörden informieren tausende Firmen über Hackerangriffe

Alleine das FBI bearbeitete im letzten Jahr 2000 Fälle. Von kleinen Banken bis zu großen Rüstungskonzernen seien alle Arten von Firmen betroffen.

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  • Fabian A. Scherschel

Zum ersten Mal hat die US-Regierung offengelegt, wie viele Firmen die Behörden in einem bestimmten Zeitraum über Hackerattacken informiert haben. Laut der Washington Post, die sich auf hochrangige Quellen in der Branche beruft, haben Bundesagenten im vergangenen Jahr über 3000 US-Firmen über Hackerangriffe aufgeklärt. Dazu gehören Unternehmen aller Art, von kleinen Banken bis hin zu wichtigen Rüstungsunternehmen.

Die US-Behörden, allen voran das FBI und die Heimatschutzbehörde DHS, wollen in Zukunft noch mehr Firmen über Angriffe informieren. Präsident Obama hatte in einem Dekret im Februar 2013 festgehalten, dass Informationen über Hackerangriffe schneller und besser mit der Privatwirtschaft ausgetauscht werden sollen. In Zukunft will die Regierung Firmen auch dazu zwingen, Einbrüche in ihre internen Netze an die Bundesbehörden zu melden. Entsprechende Gesetzesvorlagen sind allerdings momentan hart umkämpft.

Das FBI ist am mitteilsamsten.

(Bild: Aude, CC BY-SA 3.0)

Laut Washington Post hat das FBI 1000 Mitarbeiter in 56 regionalen Büros dafür abgestellt, Internetkriminalität zu verfolgen. Betroffene Firmen würden, wenn möglich, persönlich informiert. Aus Zeitmangel würden Firmen aber auch telefonisch aufgeklärt. Insgesamt hat das FBI im Jahr 2013 bis zu 2000 Firmen benachrichtigt und bearbeitet damit von allen Bundesbehörden die meisten der Hackerangriffe. "Wir verwenden viel Zeit darauf sicherzustellen, dass wir nützliche Informationen weitergeben können, bevor wir einen Agenten oder Ermittler losschicken", sagte Tim Marsh der Washington Post. Marsh ist Chef der Cyber Division beim FBI.

Der Secret Service, Teil der Heimatschutzbehörde, habe 590 Fälle bearbeitet. Im Gegensatz zum FBI kümmert sich diese Behörde hauptsächlich um Angriffe, bei denen wirtschaftliche Motive im Vordergrund stehen. Darunter sei auch der Hack des Shopping-Riesen Target gewesen. (fab)