US-Behörden standhaft gegen Spyware

Die amerikanische Federal Trade Commission hat sich erneut gegen einen Spyware-Verbreiter ins Zeug gelegt.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Die amerikanische Federal Trade Commission hat sich erneut gegen einen Spyware-Verbreiter ins Zeug gelegt. Einige Monate nach ihrem Erfolg gegen den "Spam King" Sanford Wallace beschuldigt die Handelsaufsicht Walter Rines, einen weiteren Bürger des Bundesstaates New Hampshire, ahnungslosen Internetbesuchern Spyware unterzuschieben, zumeist das Programm Clientman.

Diesmal verhängten die Verbraucherschützer kein Bußgeld, sondern forderten den zuständigen Bezirksrichter auf, dem Delinquenten das Handwerk gleich ganz zu legen und dessen Firma zu schließen. Der Geschäftsführer der Odysseus Marketing Company, auch Inhaber der Webadressen spywarehelp.net, messagebroadcaster.net, passthison.com und bis vor einiger Zeit wohl auch default-homepage-network.com, ist schon früher bei Anti-Spyware-Aktivisten aufgefallen. Er hat offenbar nicht nur Anzeigen-vermittelnde Hintergrundprogramme unters Volk gebracht, sondern auch bezahlte Dienste offeriert, seinerseits PCs vor Spyware zu schützen. Um noch eins oben drauf zu setzen, hat Rines dieses Angebot angeblich sogar mit unzutreffenden Warnmeldungen propagiert, um sein nutzloses, selbst Spyware verbreitendes Abwehrprogramm ins Spiel zu bringen.

Die meisten der genannten Webadressen sind heute unerreichbar -- vielleicht ein Ergebnis der FTC-Bemühungen. Die Wettbewerbshüter räumen ein, bei genauem Suchen auf den Webseiten hätte man sehr wohl Hinweise ausmachen können, worauf man sich beim beim Download der offerierten Programme einlässt. Aber diese Information sei geradezu im Webinhalt vergraben gewesen. Außerdem habe der von Rines angebotene Uninstaller nicht nur nicht funktioniert, sondern ebenfalls nur neue Spyware installiert. (hps)