US-Demokraten profitieren von Obamas Datenschatz

Experten erwarten für die nächsten amerikanischen Wahlkämpfe extrem personalisierte Werbung um Wähler und Freiwillige.

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Amerikanische Bürger müssen sich spätestens zur nächsten Präsidentschaftswahl im Jahr 2012 auf personalisierte Werbemaßnahmen einstellen, deren Ausmaß alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen könnte. Das zumindest glauben Experten, die den enormen Datenschatz analysiert haben, den die US-Demokraten und die Wahlkampagne Barack Obamas in den Jahren 2007 und 2008 sammeln konnten, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Eine hoch angesiedelte Quelle bei den Demokraten meint, es sei dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Sammlung der politischen Einstellungen von rund 200 Millionen Amerikanern entstanden. Dank Obamas Web-Bemühungen und denen anderer demokratischer Kandidaten enthält die Datenbank inzwischen 10 Mal mehr Informationen als noch 2004, sagt Mark Sullivan, Gründer der Firma Voter Activation Network, die für die Partei einen Großteil der Daten verwaltet. Gleichzeitig habe Obama eine elektronische Mailingliste mit immerhin 13 Millionen Adressen gesammelt, ergänzt mit Informationen über die Aktivitäten seiner Unterstützer auf dem sozialen Netzwerk der Kampagne, "MyBO". Erfasst wurden außerdem Spendenverhalten und eventuelle Freiwilligeneinsätze für den Präsidentschaftskandidaten und seine Partei.

All diese Daten stehen über leicht bedienbare Web-Schnittstellen zur Verfügung, die künftig auch mobil abrufbar sein sollen – etwa per iPhone. Die verfügbaren Informationen sind detailreich: So kann ein Wahlwerber vor Ort beispielsweise einsehen, wie viel einer Zielperson die Unterstützung der Kampagne 2008 wert war, ob sie für Obama Werbeabende abhielt oder ob sich in der Nachbarschaft Personen befinden, die nicht wählen konnten, weil ihnen ein fahrbarer Untersatz fehlte.

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(bsc)