US-Drohnenhersteller Skydio erhält 230 Millionen US-Dollar

Drohnen können Überwachungsaufgaben übernehmen. Skydio ist nach dem Ausschluss von DJI vom US-Markt führend – auch weil die Drohnen autonom fliegen können.

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Eine Skydio-Drohne überwacht eine Industrieanlage.

(Bild: Skydio)

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Der US-Drohnenhersteller Skydio hat im Rahmen einer Series-E-Finanzierung 230 Millionen US-Dollar, etwa 216 Millionen Euro, erhalten, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Skydio, das neben Consumer-Drohnen, wie der Skydio S2+ Consumer, seit drei Jahren auch autonome Drohnen für den öffentlichen Sektor baut, kann mittlerweile auf 1200 Unternehmenskunden zurückblicken.

Bei der jetzigen Finanzierungsrunde unter der Führung des Investors Linse Capital wird Skydio mit 2,2 Milliarden Dollar bewertet. Weitere bestehende Investoren sind Andreessen Horowitz, Next47, IVP, DoCoMo, Nvidia, die Walton Family Foundation und UP.Partners. Neu hinzugekommen sind Hercules Capital und Axon, Letzterer ein Technologiepartner von Skydio, der unter anderem für Taser und Bodycams bekannt ist.

Das Geschäft mit autonomen Drohnen etwa zur Überwachung von Betriebsgelände, öffentlicher Infrastruktur wie Stromleitungen und Brücken sowie zur militärischen Aufklärung hat in den letzten Jahren angezogen. Dabei hat Skydio von den Einschränkungen des direkten Konkurrenten DJI profitiert. Das US-Handelsministerium hatte das chinesische Drohnenunternehmen 2020 auf eine schwarze Liste gesetzt. US-Firmen dürfen mit dem Unternehmen seitdem nur noch mit einer Ausnahmegenehmigung Geschäfte machen. Der öffentliche Sektor in den USA setzt Drohnen von DJI aufgrund der Anspannungen und Spionagevorwürfe gegen China ohnehin nicht mehr ein, da solche Drohnen vor allem für die Überwachung von kritischer Infrastruktur und weiteren Sicherheitsaufgaben zum Einsatz kommen. Unerwünschter Datentransfer bei DJI-Drohnen konnte damals allerdings nicht nachgewiesen werden.

Skydio ist aufgrund seiner autonomen Drohnentechnik zum größten Drohnenhersteller der USA aufgestiegen. Skydios Drohnen können ferngesteuert, teilautonom und vollautonom fliegen und Aufgaben übernehmen. Das Unternehmen ist dabei in den letzten drei Jahren um das 30-fache gewachsen, die Belegschaft wurde 2022 um 40 Prozent aufgestockt. Über 400 Mitarbeiter sind mittlerweile für das Unternehmen tätig, etwa 150 neue Arbeitsplätze will Skydio in seinem Stammwerk in Hayward im US-Bundesstaat Kalifornien sowie weiteren Werken in den USA nun schaffen.

An Geld mangelt es Skydio nicht. Bereits in vorherigen Finanzierungsrunden konnte der Drohnenhersteller einiges an Kapital einfahren. Mit dem frischen Geld aus der Series-E-Finanzierung beläuft sich das auf insgesamt 562 Millionen Dollar.

(olb)