US-Elektronikindustrie startet Recycling-Pilotprojekt

Mit einem groß angelegten Pilotprojekt möchte der US-Industrieverband EIA drei Modelle zu Sammlung und Recycling von Elektronikschrott testen.

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Von
  • Angela Meyer

Mit einem groß angelegten Pilotprojekt möchte der US-Industrieverband Electronic Industries Alliance (EIA) drei Modelle zu Sammlung und Recycling von Elektronikschrott testen. Gemeinsam mit den Herstellern Canon, Hewlett-Packard, JVC, Kodak, Nokia, Panasonic, Philips, Sharp, Sony und Thomson wollen sie in mehreren ausgewählten US-Staaten von Oktober an ein Jahr lang untersuchen, wie die Modelle in der Praxis funktionieren und was sie kosten.

Beim ersten Modell sammeln die Kommunen die gebrauchte Elektronik ein und transportieren sie zu einem beauftragten Recyclingunternehmen, dessen Kosten die teilnehmenden Hersteller tragen. In der zweiten, ebenfalls von der Industrie finanzierten Variante, veranstalten Einzelhändler Sammelaktionen und organisieren anschließend den Transport der Elektronikaltgeräte zum Recycler. Der dritte Ansatz ist als einziger auch für Verbraucher mit Kosten verbunden: Die Industrie beschränkt sich hier auf die Finanzierung von Werbung, Aufklärung, Gutscheinen und Rabatten. Die Sammlung und das Recycling finanzieren die Verbraucher über eine Abfallgebühr selbst, die sie bei der Abgabe der Geräte im Einzelhandel zahlen.

Das Pilotprojekt konzentriert sich auf CRT- und LCD-Monitore, Fernseher, Computer und Computerperipherie. Für die Bewertung der Modelle sind neben den Kosten die Sammel- und Recyclingraten ausschlaggebend.

Das Programm ist zwar möglicherweise das größte Projekt seiner Art, aber bei weitem nicht das Einzige: Zuletzt kündigte Delaware eine Recycling-Initiative an. Ebenso wie Sony und IBM im vergangenen Herbst hat auch Hewlett-Packard vor einigen Wochen einen US-weiten Recyclingservice gestartet. Die Anregung dazu kommt nicht allein aus dem gestiegenen Umweltbewusstsein - Anstöße lieferten auch die bereits verabschiedeten Gesetze in Japan und einigen europäischen Ländern sowie die geplanten EU-Richtlinien.

Einen Überblick über die vielfältigen Aktivitäten in den USA liefert die im Februar vom Environmental Issues Council (EIC) des EIA gestartete Consumer Education Initiative, die Verbrauchern die Suche nach Abnehmern gebrauchter Elektronik erleichtern will. (anm)