US-Firmen basteln an WLAN-Handy

Bald soll es Mobiltelefone geben, die sich in WLANs einbuchen können.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dusan Zivadinovic

Avaya, Motorola und Proxim gehen zusammen, um Handys zu bauen, die sich nicht nur in Mobilfunknetze, sondern auch in Wireless LANs einbuchen können.

Motorola will die zugehörigen Mobiltelefone bauen, die sich automatisch in ein WLAN einbuchen, sobald sie in Reichweite sind. Zudem will der Chip- und Handy-Produzent ein "Network Mobility Management" entwickeln, mittels dem sich WLAN-Handys ordnungsgemäß aus dem Mobil-Netz ausbuchen und im WLAN anmelden können. Dabei sollen sowohl Daten- als auch Sprachdienste nahtlos vom jeweils "neuen" Netz übernommen werden. Avaya will die erforderliche Software für die Sprachübertragung über WLAN-IP-Verbindungen liefern (IP-Telefonie), während Proxim die WLAN-Infrastruktur für die IP-Telefonie optimieren und Software für "zentralisierte Verwaltung" liefern will. Welches Mobilfunkverfahren im neuen Handy funken wird -- GSM oder die in USA verbreiteten TDMA- und CDMA-Techniken -- verriet das Firmen-Trio nicht.

Als Zielgruppe nennt die Allianz Geschäftskunden, die Notebooks oder PDAs mit WLAN-Handys koppeln. So ausgerüstet, sollen zum Beispiel Manager ohne jegliche Konfigurations-Klicks auf der Straße mobil ins Internet gelangen und im Büro schnurlos über das schnellere, aber billigere WLAN. Damit sei jederzeit zum Beispiel E-Mail-Austausch oder Telefonieren gewährleistet -- dank entsprechender Übergänge zu Telefonnetzen. WLAN würde in diesem Szenario nicht nur höhere Geschwindigkeiten beim Internet-Zugriff bescheren, sondern auch lernen müssen, Sprache in annähernd gleich guter Qualität wie Mobilnetze zu befördern. Erste Geräte soll es dem Vernehmen nach bereits "Anfang 2003" geben. Ungenannt blieb die zweite Zielgruppe des Trios: Das sind die Netzbetreiber, die ihren Kunden diese zusätzlichen Dienste bescheren wollen; sie müssen ihre Mobilnetze mit der zugehörigen Management-Technik aufrüsten.

Die Idee, nahtlose Übergänge zwischen einem Mobilnetz und dem schnelleren, aber nur lokal verfügbaren WLAN zu schaffen, ist nicht neu. Ericsson und Telenor arbeiten schon seit geraumer Zeit daran, WLAN mit UMTS zu verheiraten. Die Firmen haben auch schon sehr konkrete Vorstellungen entwickelt. (dz)