US-Gericht nimmt Internet Service Provider vom Netz

Ein auf das Hosting von Phishing-Seiten und anderen illegalen Angeboten "spezialisierter" ISP wurde auf Antrag der FTC von seinen Upstream-Providern getrennt, seine Vermögenswerte eingefroren.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Die US-amerikanische Aufsichtsbehörde Federal Trade Commission (FTC) hat einen an der Verbreitung von Spam, Malware und Kinderpornografie beteiligten Internet Service Provider Pricewert LLC einstweilig vom Netz nehmen lassen. Der zudem auf das Hosting von Phishing-Seiten und anderen illegalen Angeboten "spezialisierte" ISP wurde auf Anweisung des Bundesbezirksgerichts im kalifornischen San Jose von seinen Upstream-Providern getrennt, seine Vermögenswerte eingefroren.

Der auch unter den Namen 3FN and APS Telecom agierende ISP soll nach Angaben der FTC aktiv Kriminelle rekrutiert und ihnen eine Kommunikationsplattform geboten haben. Pricewert soll regelmäßig Aufforderungen zum Entfernen von illegalen Inhalten ignoriert oder die entsprechenden Seiten auf andere Adressen verschoben haben, um die weitere Verfolgung zu erschweren.

Auch C&C-Server zum Steuern von Botnetzen wurden laut FTC dort gehostet. Mehr als 4500 Programme zum Ausspionieren von Anwendern sollen von Steuerservern aus den Netzen von 3FN kontrolliert worden sein. Bei der Sammlung der Klagepunkte halfen laut Bericht die Computer Crime Division der NASA, Forensiker der University of Alabama, das National Center for Missing and Exploited Children, die auf die Beobachtung von Botnetzen spezialisierte Shadowserver Foundation sowie Symantec und Spamhaus. Am 15. Juni soll es vor Gericht eine Anhörung zu dem Fall geben.

Die FTC geht des Öfteren gegen dubiose Anbieter und Hersteller vor. Ende des Jahres 2008 erwirkte sie, dass zwei Herstellern sogenannter Scareware der weitere Verkauf ihrer Produkte untersagt wurde. Kurz davor hatte ein US-Gericht auf Antrag der FTC dem Hersteller CyberSpy untersagt, sein Spionagetool RemoteSpy weiterhin zu verkaufen.

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(dab)