US-Klimabehörde: Juli weltweit heißester Monat seit 1880

Die Klimaerwärmung macht keine Pause und der vergangene Monat war der insgesamt heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen. Das geht aus Daten der NOAA hervor.

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(Bild: Andrey Myagkov/Shutterstock.com)

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Der Juli war laut der US-Behörde National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) weltweit der heißeste Monat seit Beginn der detaillierten Aufzeichnungen im Jahr 1880. Die US-Wetter- und Ozeanografiebehörde erwartet, dass das Jahr 2021 eines der zehn wärmsten seit mehr als 140 Jahren werden dürfte.

Der NOAA zufolge lag die globale Oberflächentemperatur im vergangenen Monat 0,93 Grad Celsius über dem Juli-Mittel des 20. Jahrhunderts (15,8 Grad Celsius) und war damit 0,01 Grad Celsius höher als die bisherige Höchsttemperatur aus den Jahren 2016, 2019 und 2020. Der abgelaufene Juli war damit der 45. Juli in Folge und der 439. Monat in Folge, der über dem Durchschnitt aus dem 20. Jahrhundert gelegen hat.

Die NOAA hatte vor zwei Jahren zwar einen noch heißeren Juli ausgemacht, die damals veröffentlichten Daten wurden seitdem jedoch nach unten korrigiert. Während der abgelaufene Juli beim Copernicus Climate Change Service der EU aufgrund einer anderen Datenbasis weltweit als drittheißester gezählt wird, bleibt die Tendenz trotz der Abweichungen um Zehntelgrade unbestritten.

Besonders deutlich über dem langjährigen Durchschnitt liege die globale Temperatur über Land, erläutert die NAOO. Getrieben von der Hitze in der nördlichen Hemisphäre seien hier sogar 1,4 Grad Celsius über dem Mittel gemessen worden. Vor allem in Zentral- und Nordwestasien, in Osteuropa und dem westlichen Nordamerika wurden Rekordtemperaturen erreicht.

Unterdurchschnittliche Temperaturen gab es der Behörde zufolge vor allem in Südwesteuropa, Südafrika, Nordsibirien und dem Südosten der USA. Unterdessen war das Nordpolarmeer seit Beginn der Aufzeichnungen vor 43 Jahren nur in drei Jahren noch eisfreier, zugleich war die Ausdehnung des Eises um die Antarktis im Juli überdurchschnittlich groß.

Bei der Aufzählung der Klima-Anomalien im Juli listet die Behörde vor allem Hitzerekorde und vergleichsweise hohe Durchschnittstemperaturen auf allen Kontinenten auf. Außerdem weist sie noch darauf hin, dass die Hurrikan-Zeit im Atlantik so früh einsetzte wie noch nie.

Nicht erwähnt werden derweil die Flutkatastrophen in Westdeutschland, in China und andernorts, die ebenfalls als Folge des von Menschen verantworteten Klimawandels gewertet werden. Dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge lag die Mitteltemperatur im Juli hierzulande im Durchschnitt, die Niederschlagshöhe aber 22 Prozent darüber. Hier wurden die Maxima vor allem im Westen registriert.

(mho)