US-Konzern Liberty Global will Schweizer Kabelnetzbetreiber kaufen

Der größte Schweizer Kabelnetzanbieter geht nicht wie geplant an die Börse, sondern wird verkauft. Liberty Global bietet 2,8 Milliarden Franken.

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  • dpa

Der größte Schweizer Kabelnetzanbieter Cablecom geht nicht wie geplant an die Börse, sondern wird verkauft. Der US-Konzern Liberty Global will Cablecom für 2,8 Milliarden Franken (1,8 Milliarden Euro) übernehmen, wie Liberty heute mitteilt. Mit den Cablecom-Aktionären sei bereits eine entsprechende Einigung erzielt worden. Der erst am Vortag für den 13. Oktober angekündigte Börsengang von Cablecom wurde abgesagt, teilte ein Sprecher der Schweizer Börse SWX mit.

Der größte Schweizer Kabelnetzbetreiber befindet sich zu 53 Prozent in den Händen der drei Beteiligungsgesellschaften Apollo Management, Goldman Sachs Capital Partners und TowerBrook Capital Partners. Die Anteile sind etwa gleich groß. Das restliche Kapital ist im Besitz von mehreren Banken. Die Banken und Beteiligungsgesellschaften haben Cablecom im November 2003 vom in Geldnot geratenen britisch-amerikanischen Telekomkonzern NTL gekauft.

Der Einstieg von Liberty kommt für Fachleute nicht überraschend. Der nach eigenen Angaben größte Kabelnetzkonzern außerhalb der USA sucht Wachstumsmöglichkeiten in Europa und hatte bereits mehrfach versucht, Cablecom zu übernehmen. Liberty hat fast 15 Millionen Kunden. Der US-Konzern ist nach eigenen Angaben in elf europäischen Märkten der größte Breitband-Kabelanbieter. (dpa) / (anw)