US-Radios sollen für Web-Sendungen zahlen

In den USA müssen jetzt auch die herkömmlichen Radiosender Lizenzgebühren für Sendungen zahlen, die sie über das Internet ausstrahlen.

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Von
  • Karsten Violka

Nach einer Entscheidung eines US-Bundesgerichts müssen jetzt auch die herkömmlichen Radiosender in den Vereinigten Staaten Lizenzgebühren für die Sendungen zahlen, die sie über das Netz verbreiten. Dies stellt die terrestrisch sendenden Radiostationen mit den reinen Internet-Sendern gleich, die bereits nach einer früheren Entscheidung des U.S. Copyright Office Gebühren an die Musikindustrie zahlen müssen.

Bisher wurden zwar noch keine Zahlungen gefordert, sobald aber über die Zahlungsbedingungen entschieden wurde, müssen die Betreiber mit Rückzahlungen rechnen, die sogar bis in das Jahr 1998 zurückreichen könnten. Die Statuory License ist Teil des Digital Millenium Copyright Act (DMCA) und berechtigt Internet-Sender, ihr Material ohne ausdrückliche Genehmigung zu senden. Die Kosten, die nun auf die im Web sendenden herkömmlichen Stationen zukommen könnten, hat viele Sender dazu veranlasst, ihr Programm vollständig vom Netz zu nehmen. Ein weiteres Problem sind die Sprecher der Radiowerbung, welche ebenfalls Ansprüche auf Tantiemen für die zusätzliche Nutzung ihrer Arbeiten haben.

Die normalen Radios zahlen auch für ihre Sendungen über Antenne keine Gebühren an die Plattenfirmen. Deshalb begrüßen die Web-Radios die Entscheidung des Gerichts als einen gerechten Ausgleich des Wettbewerbs – terrestrische Radiosender konnten vor der Entscheidung ihr Internet-Programm kostengünstiger als die Web-Radios produzieren. (kav)