US-Regierung verabschiedet Strategiepapier zur Satellitennavigation

Das unter militärischer Kontrolle stehende GPS-System soll weiter ausgebaut und die Entwicklung neuer kommerzieller Anwendungen stärker gefördert werden.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die US-Regierung hat ein Strategiepapier verabschiedet, das die Ziele der USA hinsichtlich des Satellitennavigationssystems GPS (Global Positioning System) in den kommenden Jahren neu definiert. In dem nur teilweise veröffentlichten Papier (U.S. Space-Based Positioning, Navigation and Timing Policy, PDF), das Präsident Bush jüngst unterzeichnete, ist festgehalten, dass das GPS-System weiter ausgebaut und verbessert, sowie die Entwicklung neuer kommerzieller Anwendungen stärker gefördert werden soll.

Im Vordergrund steht allerdings weiterhin die militärische Nutzung. Zum Schutz der nationalen Sicherheit sollen neue Methoden entwickeln werden, mit denen Kriegsgegner und Terroristen an einer Nutzung des GPS-Systems für Angriffe auf die USA gehindert werden können, wobei die zivile Nutzung möglichst wenig eingeschränkt werden soll. Zudem sollen neue Techniken zum Einsatz kommen, die verhindern, dass der geheime militärische P-Code (Precision-Code) von feindlichen Kräften gestört werden kann. Die konkrete Umsetzung geeigneter Maßnahmen obliegt dem Verteidigungsministerium sowie dem Department of Homeland Security.

Ein neu geschaffenes Exekutivkommitee unter Führung des Verteidigungs- sowie des Transportministeriums soll sich künftig der Koordination von nationalen Sicherheitsinteressen und Bedürfnissen ziviler GPS-Anwender widmen. Angesichts der nahenden Konkurrenz durch das europäische Pendant Galileo soll sich das Handelsministerium verstärkt darum bemühen, ausländische Diensteanbieter für die Nutzung des GPS-Systems zu gewinnen. Ab 2008 wird das 3,2 Milliarden Euro schwere Galileo-System einsatzbereit sein und mit Signalen von 30 Satelliten eine genauere Positionsbestimmung bieten, als dies derzeit mit dem öffentlichen C/A-Code (Coarse/Acquisition-Code) des GPS-Systems möglich ist.

Siehe zu dem Thema auch in Telepolis: (pmz)