US-Regulierer drängen auf Durchsetzung des digitalen Fernsehens
Ab 2006 sollen laut einem Zeitungsbericht alle in den USA hergestellten Fernseher einen Digitaltuner enthalten.
Die US-amerikanische Regulierungsbehörde für Telekommunikation will das digitale Fernsehen voranbringen. Für den kommenden Donnerstag rechnet das Wall Street Journal mit einer offiziellen Anordnung der Federal Communications Commission an die Fernsehhersteller, ab 2006 ausnahmslos Geräte mit Empfangsmöglichkeit für High Definition TV (HDTV) zu bauen.
Bisher verläuft der Übergang vom analogen zum digitalen Fernsehen schleppend. Nur eine kleine Minderheit kann die wenigen digitalen Sendungen empfangen. Die Gerätehersteller und die Sender schieben sich dabei gegenseitig den schwarzen Peter zu: Die einen wollen nur digitale Geräte auf den Markt bringen, wenn es genügend Sendungen gibt; die anderen senden erst dann digital, wenn genügend Geräte auf dem Markt sind. Ein Ultimatum der FCC an die Sender, ab dem 1. Mai 2002 digitale Programme auszustrahlen, befolgten 70 Prozent der 1240 kommerziellen Stationen der USA erst gar nicht.
Nun ist den Regulierern offensichtlich der Geduldsfaden gerissen. Der Plan der FCC, der laut dem Bericht auf einer öffentlichen Anhörung bekannt gegeben werden soll, sieht vor, dass zunächst bis 2004 alle High-end-Fernseher Digitaltuner enthalten. Dadurch soll schrittweise der Preis nachlassen, bis die Tuner auch in alle anderen Geräte eingebaut werden.
Das digitale Fernsehen soll den Zuschauern nicht nur bessere Ton- und Bildqualität bescheren. Bereits 1997 drängte der US-Kongress die Regulierer, wertvolle Frequenzen vom analogen Fernsehen zu befreien und dem Mobilfunk zu öffnen. Nicht Selbstlosigkeit allein treibt anscheinend zu solchen regulativen Maßnahmen: Durch die Versteigerung der neuen Frequenzen könnten Milliarden von US-Dollar in die Staatskassen fließen, heißt es in dem Zeitungsbericht. (anw)