US-Senator legt Gesetzentwurf für Datenschutz im Web-Browser vor
Die Web-Browserfunktion "Do Not Track", mit der sich Anwender gegen Tracking-Cookies wehren können, soll laut einem Gesetzentwurf von der Werbeindustrie verpflichtend berücksichtigt werden.
Die Web-Browser-Datenschutzfunktion "Do Not Track" wird möglicherweise bald in den USA gesetzlich verankert. Der demokratische Senator John D. Rockefeller IV hat einen Gesetzentwurf (PDF-Datei) in den US-Senat eingebracht, durch den die Behörde Federal Trade Commission veranlasst werden soll, verpflichtende Datenschutzrichtlinien für Onlinewerber auszuarbeiten. Rockefeller, Urenkel und Namensvetter des ehemals reichsten Manns der Welt, ist Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Wissenschaft und Transportwesen im Senat. Er betonte: "Konsumenten haben ein Recht darauf zu entscheiden, ob ihre Daten online gesammelt und genutzt werden."
Anwender, die Websites mit der aktivierten Browseroption "Do Not Track" besuchen, dürften demnach nicht mehr mittels Cookies markiert werden. Bislang können sich Surfer lediglich umgekehrt auf Blacklists der Werbeindustrie setzen lassen, müssen zum Schutz ihrer Privatsphäre also selbst aktiv werden. Während die Mozilla Foundation den Datenschutzstandard ausdrücklich befürwortet, bewerten die Browserhersteller Google, Apple und Microsoft eine gesetzliche Verpflichtung zum Nicht-Tracking eher kritisch. Sie meinen, wegen möglicherweise fallender Werbeeinnahmen könnten Vielfalt und Qualität kostenloser Online-Dienste leiden, Nutzer würden sich mit der Funktion langfristig selbst schaden. (jh)