US-Verteidigungsstrategie 2023: Fokus auf Alliierten-Hilfe

Das US-Verteidigungsministerium hat einen Teil seiner Cyberstrategie für 2023 bekanntgegeben. Alliierten zu helfen, steht im Fokus.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 2 Kommentare lesen

(Bild: Ivan Cholakov/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von

Das Pentagon setzt bei der Cyberstrategie für das Jahr 2023 darauf, alliierten Mächten zu helfen. Die USA werden von bösartigen Cyberakteuren herausgefordert, die die technischen Schwachstellen des US-Militärs missbrauchen und es untergraben wollen. Dies gefährde amerikanische Bürger, weshalb Abwehr von Cyberbedrohungen Räson des US-Verteidigungsministeriums (Department of Defense, DoD) sei. Der Einsatz von isolierten Cyberfähigkeiten schrecke wenig Akteure ab, weshalb gemeinsame Cyberoperationen der USA und ihrer Verbündeten dem Pentagon als Kernkomponente der Cyberstrategie gelte.

In dem jüngst veröffentlichten Strategiepapier erläutern die Militärs, dass die Cyberstrategie 2023 auf Erfahrungen aus der Realität fuße. Seit 2018 habe das DoD Cyberspace-Operationen durchgeführt, um die USA proaktiv zu verteidigen. Dabei habe es bösartige Cyberaktivitäten abgewehrt, bevor sie die USA betrafen. Dies habe sich seit Russlands Krieg gegen die Ukraine im Jahr 2022 verstärkt. Im bewaffneten Konflikt sei es vermehrt zum Einsatz von Cyberfähigkeiten gekommen.

Dabei seien Militäroperationen auf dem Cyberschlachtfeld von staatlichen und privaten Akteuren mit den Verteidigungsmechanismen zahlreicher Akteure aus dem privaten Sektor kollidiert. Der Konflikt habe den Charakter des Cyberkriegs offenbart und führe nun zur Reifung der US-Cyberfähigkeiten.

"Unsere globalen Verbündeten und Partner sind die Grundlage der DoD-Cyberstrategie 2023. Die diplomatischen und verteidigungspolitischen Beziehungen der Vereinigten Staaten stellen einen Multiplikator dar, der in den Cyberspace hineinreicht und eine schnelle Koordinierung und Sensibilisierung für neue Bedrohungen ermöglicht. Zu diesem Zweck werden wir unsere Effektivität und Sicherheit im Cyberspace verbessern, indem wir eine Gemeinschaft cyberfähiger Nationen mit gemeinsamen Interessen und Werten fördern", schreibt das DoD.

Diese Abhängigkeit stelle aber auch ein Risiko dar, dass Cyberakteure die Netzwerke der Alliierten und von Partnern mit dem Ziel angreifen, US-Systeme zu kompromittieren. Um das Problem anzugehen, priorisiert das DoD seine Anstrengungen, Alliierte und Partner effektiver im Cyberspace zu machen. Dies schütze das geteilte und offene Internet, und am Ende die USA. Um das zu erreichen, helfen die USA den Partnern bei der Entwicklung ihrer Cyberfähigkeiten, etwa durch Schulungen und Übungen. Die Anzahl der Partner will das Pentagon zudem ausweiten.

Während die Cyberfähigkeiten der USA sich weiterentwickelten, geschehe das auch bei den Gegnern, namentlich der Volksrepublik China und Russland. Insbesondere China zeige in Teilen eine Überlegenheit im Cyberspace, und stelle die Herausforderung für das Pentagon dar, Schritt zu halten. China habe sich in anhaltenden Spionagekampagnen, Diebstahl und Kompromittierung wichtiger Verteidigungsnetze und weiterer kritischer Infrastrukturen in den USA engagiert, insbesondere gegen die Verteidigungsindustrie (Defense Industrial Base, DIB).

Neben China und Russland zählt das US-Verteidigungsministerium noch Iran, Nordkorea und gewalttätige Extremistenorganisation als ernst zu nehmende Bedrohungen auf. Außerdem gehörten auch transnationale, profitorientierte kriminelle Vereinigungen dazu. In dem Papier führen die Autoren weiter aus, wie und wovor sich die Militärs im Einzelnen schützen wollen, um die Sicherheit der USA zu gewährleisten.

Der Vorstoß des US-Verteidigungsministeriums ist die logische Fortentwicklung der Cyberstrategie der US-Regierung. Anfang März wurde etwa bekannt, dass sie gegen Ransomware vorgehen und dafür auch Staaten international isolieren will, die Cyberkriminellen Zuflucht gewähren.

(dmk)