Ermittlungen eingeleitet: KI-generierter Biden rät von Teilnahme an Vorwahlen ab
In den USA stehen jetzt die wichtigen Vorwahlen der Republikaner in New Hampshire an. Vorab hat eine KI-generierte Stimme Joe Bidens bei Wählern angerufen.
Im US-Bundesstaat New Hampshire hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen, nachdem eine offenbar KI-generierte Stimme von US-Präsident Joe Biden bei Wählern und Wählerinnen angerufen hat. Das teilte das Büro des Attorney General mit und erklärte, dass es sich um einen Versuch gehandelt hat, die Vorwahlen am heutigen Dienstag zu manipulieren. Mit dem Anruf sollten demnach Wähler und Wählerinnen der Demokratischen Partei davon abgehalten werden, von ihrem Recht Gebrauch zu machen, bei den Wahlen abzustimmen, bei denen Bidens Name nicht auf dem Wahlzettel steht. Gleichzeitig sei die Telefonnummer des Anrufers gefälscht worden, um Demokraten in dem Bundesstaat die Verantwortung zuzuschieben.
Verantwortliche melden sich nicht
Sogenannte Robocalls, bei denen Maschinen bei Menschen anrufen, sind in den USA nicht nur zu Wahlkampfzeiten üblich, der Rückgriff auf KI-Technik ist aber neu. In New Hampshire war es nun offenbar das Ziel, eine Pro-Biden-Kampagne zu schwächen. Weil die Demokratische Partei ihre Vorwahlen umsortiert hat, woran sich der Ableger in New Hampshire nicht hält, taucht Biden nicht auf dem Wahlzettel auf. Deshalb hat eine ehemalige Parteichefin der Demokraten dort eine Kampagne ins Leben gerufen, die darauf zielt, dass möglichst viele den Namen Bidens händisch eintragen. Ihre Telefonnummer sei jetzt als jene angegeben worden, von der der gefälschte KI-Anruf kam, heißt es vom Attorney General.
Die gefälschten Anrufe bestärken die Befürchtungen, dass mit KI-Technik auf die anstehenden US-Präsidentschaftswahlen Einfluss genommen wird, berichtet NBC News. Das Potenzial zur Wahlbeeinflussung sei riesig. Aus der Demokratischen Partei vor Ort sind demnach bereits Rufe laut geworden, die eine Verfolgung der Verantwortlichen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln fordern. Bei der Suche sollte auch gefragt werden, wer von den manipulierenden Anrufen profitiere.
Bei der Republikanischen Partei geht es am Dienstag um die Entscheidung zwischen Donald Trump und Nikki Haley, für letztere ist es wohl die letzte Chance, einen Durchmarsch Trumps zu verhindern. Das Team des ehemaligen US-Präsidenten hat demnach jede Beteiligung abgestritten.
Am Dienstag finden auch Vorwahlen der Demokraten statt, die Partei hat aber angekĂĽndigt, sich daran nicht zu halten und Biden nimmt daran nicht teil. Die falschen Angaben im Artikel wurden korrigiert.
(mho)