US-Wahl: Nachzählung von historischem Ausmaß in Michigan beantragt

Wie angekündigt hat Jill Stein nun in drei US-Bundesstaaten mit besonders knappem Wahlausgang eine Nachzählung beantragt. Beweise für Wahlfälschung hat sie nicht, sie zweifelt aber an den Wahlcomputern und möchte Vertrauen wiederherstellen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 70 Kommentare lesen
US-Wahl: Nachzählung von historischem Ausmass in Michigan beantragt

Hillary Clinton verlor nur knapp gegen Trump.

(Bild: Lorie Shaull, CC BY-SA 2.0)

Lesezeit: 1 Min.

Nach Wisconsin und Pennsylvania hat die Präsidentschaftskandidatin der US-Grünen, Jill Stein, auch eine Nachzählung des Wahlergebnisses in Michigan beantragt, berichtet die Detroit Free Press. Damit sollten Unregelmäßigkeiten geklärt werden, sagte sie mehr als eine Woche nachdem erstmals Zweifel an der Korrektheit des Wahlergebnisses in besonders umkämpften Staaten angemeldet wurden. Im Fall von Michigan bezieht sich Stein – die abgeschlagen hinter dem Republikaner Donald Trump und der Demokratin Hillary Clinton landete – nun auf eine vergleichsweise hohe Zahl von Wahlzetteln ohne die Namen eines der Kandidaten. Das könne auf manipulierte Wahlcomputer hinweisen. Die US-Zeitung weist aber darauf hin, die beispiellos geringe Beliebtheit von Clinton und Trump könne auch der Grund sein.

Stein, die das für die Nachzählung nötige Geld im Internet gesammelt hat und das Spendenziel dabei kontinuierlich auf zuletzt 9,5 Millionen US-Dollar angehoben hat, will mit den Nachzählungen das Vertrauen in die Demokratie stärken, sagt sie. In Michigan bedeutet das nun die mit Abstand größte Nachzählung in der Geschichte des Bundesstaats, rechnet die Detroit Free Press vor. Bei fast 4,8 Millionen abgegebenen Stimmen hatte Trump mit einem Vorsprung von 10.704 Stimmen gewonnen. Sollte sich das ändern, könnte das weniger Stein als höchstens Clinton helfen. Die müsste aber auch aus den Nachzählungen in Wisconsin und Pennsylvania als Siegerin hervorgehen, um doch noch Präsidentin zu werden. (mho)